Dabei ließ niemand Zweifel daran aufkommen, dass die Pleite der Gäste verdient war. "Wir waren dieses Mal nicht da, einfach nicht wach. Dass wir zweimal im Sechzehner den zweiten Ball nicht unter Kontrolle bekommen, war bezeichnend für unsere Niederlage", sprach Dirk Tönnies das aus, was alle Anwesenden im Stadion zuvor auch gesehen haben. Die Folge: Ratingen ging noch im ersten Durchgang mit 2:0 in Führung. "Wir haben ein wirklich schlechtes Spiel abgeliefert", so das Fazit des Gästetrainers.
Zu allem Überfluss mussten die Grün-Weißen eine weitere Verletzung hinnehmen. Thomas Denker, der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:2 (61.) musste fünf Minuten nach seinem Treffer ausgewechselt werden. "Irgendetwas am hinteren Oberschenkel", zuckte der Stürmer nach den 90 Minuten mit den Schultern. Eine genaue Diagnose steht noch aus. "Hoffentlich nur eine Zerrung", lautete die Hoffnung des Ex-Esseners. Zum Spiel war die Meinung ähnlich wie die seines Trainers. "Wir sind nicht so in die Zweikämpfe gegangen wie gegen den ETB. Das muss man auch einfach mal eingestehen. Für die Verhältnisse unseres Vereins läuft es dennoch zufriedenstellend", wollte Denker keine Spekulationen aufkommen lassen. "Wir wissen, wo wir herkommen und haben nun mal eine begrenzte Anzahl an Mitteln zur Verfügung", lautete das Fazit des 27-Jährigen.
Anders war die Stimmung bei den Hausherren. Mit Rang acht lässt es sich in Ratingen schon wieder besser leben. Orhan Dombayci spielte zum ersten Mal in dieser Saison auf der Sechs. "Sowohl unser Trainer als auch ich sind mit meiner Leistung zufrieden. Es war unser bestes Saisonspiel. Das war vor allem eine gute Mannschaftsleistung", so der Deutsch-Türke, der nach seiner Rückkehr seine zweite Saison bei den Blau-Gelben spielt. Dass der RSV mit einer ganz anderen Zielsetzung in die Spielzeit gestartet ist, weiß der gelernte Rechtsverteidiger: "Wir sind jetzt eingespielt. Unsere Qualität zahlt sich allmählich aus", analysierte Dombayci.
"Dieses Mal haben wir auch endlich mal das nötige Quäntchen Glück gehabt, das man braucht", war Alfonso del Cueto durchaus zufrieden. "Nach dieser ordentlichen Leistung wollen wir auch weiterhin in erster Linie Ruhe reinkriegen. Wir haben uns in die Partie reingekämpft", fand auch der Ratinger Trainer kein Haar in der Suppe.
Die Schonnebecker empfangen am Sonntag den SC Düsseldorf-West (14:30 Uhr, Schettersbusch), während Ratingen erst um 15 Uhr beim VfB Hilden zum Derby antritt.
Autor: Oliver Stolz