Schalkes Innenverteidiger Marius Schley bat auch Trainer Torsten Fröhling nach dem 2:0-Sieg gegen den SV Schermbeck in den Mannschaftskreis. So eine Partie hätte die Mannschaft in der vergangenen Saison nicht gewonnen, hieß es da, bevor mit Wasser um sich gespritzt wurde. „An solchen Spielen sieht man, dass es eine Mannschaft ist“, sagte Torsten Fröhling. Dass die Schalker am Sonntag das zehnte von elf Saisonspielen gewannen und mit acht Punkten Vorsprung an der Tabellenspitze stehen, ist ein eindeutiges Indiz dafür, dass die Schalker U23 reifer geworden ist. „Dann müssen wir eben auch mal einen dreckigen Sieg einfahren. Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, sagte Torsten Fröhling.
Diskussionen in der 65. Spielminute
Ob es nur reif oder unsportlich war, in der 65. Minute weiterzuspielen, als der Schermbecker Dominik Milaszeweski verletzt auf dem Boden lag - darüber lässt sich streiten, darüber gab es auch nach dem Spiel zwei Meinungen. Während Torsten Fröhling sagte, dass er seiner Mannschaft ein paar Takte gesagt hätte, wenn sie aufgehört hätte, Fußball zu spielen, war Schermbecks Trainer Thomas Falkowksi auch nach dem Spiel noch aufgebracht. „Dass die Schalker U23 das gegen uns nötig hat, finde ich schon bedenklich“, sagte er. Der Grund der Aufregung: Aus dieser Situation resultierte der Schalker Führungstreffer. Benedikt Zahn lief frei auf Torwart Cedric Drobe zu und schob den Ball ins lange Eck. Benedikt Zahn war es auch, der nach 85 Minuten zum 2:0 traf und für die Entscheidung in einer zu jeder Zeit hart umkämpften Partie sorgte. Nach einer Ecke von Kapitän Christian Eggert stieg Zahn höher als sein Gegenspieler und traf mit einem schönen Kopfball ins Eck.
In der ersten Halbzeit, in die Schalker schon drückend überlegen waren, hatte es Zahn fertiggebracht, den Ball freistehend aus drei Metern Torentfernung über die Latte zu knallen. Der Stürmer, der 2017 von den Sportfreunden Siegen nach Schalke kam, raufte sich ebenso wie seine Mannschaftskollegen die Haare. „In der Halbzeit habe ich Bene gesagt, dass er auf jeden Fall noch ein Tor schießen wird“, sagte Fröhling, der Recht behalten sollte.
Wozniak steht im S04-Tor
Haji Wright, Nassim Boujellab und Niklas Wiemann hatten schon im ersten Durchgang die Möglichkeit, Schalke in Führung zu bringen. Vor des Gegners Tor gelang aber so gut wie gar nichts. Außerdem hatten die Schermbecker Glück, als Schiedsrichter Felix Weller nicht auf Handelfmeter entschied. Patrick Rudolph, einer von vielen ehemaligen Oberliga-Kickern des SC Hassel, die ihrem Trainer Falkowski vom Stadion Lüttinghof nach Schermbeck folgten, war der Ball an die Hand gesprungen. „Normalerweise müssen wir zur Pause schon 4:0 führen“, sagte Fröhling.
Bei aller Dominanz der Königsblauen machten es die Schermbecker aber gut, sie verlangten dem haushohen Favoriten alles ab und gaben zu keiner Zeit auf. Schalkes Torwart Krystian Wozniak, der den Vorzug vor Sören Ahlers bekam, musste im zweiten Durchgang aber trotzdem einige Male eingreifen, als sich die sehr sichere Schalker Innenverteidigung ausnahmsweise mal eine Auszeit gönnte.
Autor: Christoph Winkel