Die Halterner hatten unter der Woche schon ein Pokalspiel in Meinerzhagen bestritten und konnten sich dementsprechend nur kurz regenerieren. Trotzdem galt es, mit einem Sieg Platz zwei zu erobern und Westfalia Rhynern etwas abzuschütteln. Sprockhövel hingegen brauchte die Punkte, um sich von der Abstiegszone zu entfernen.
Vorentscheidung nach einer Viertelstunde
Was dann allerdings auf dem Platz passierte, mochte kaum ein Zuschauer glauben. Bereits nach vierzehn Minuten führte der Underdog aus Sprockhövel mit 3:0. Hasan Ülker hatte den Torreigen mit einer direkt verwandelten Ecke eröffnet, anschließend erhöhte Tim Krafft per Doppelpack. „Wir haben uns gut auf dieses Spiel vorbereitet und waren auch auf dem Platz direkt wach", sagte Balaika, der sich neben den Toren vor allem über ein starkes Zweikampfverhalten seines Teams freute.
Haltern nicht zwingend genug, TSG effizient
Haltern, das bis dato ganz gut im Spiel war, versuchte in der Folge, sich Möglichkeiten zu erarbeiten. Dabei zeigten sie jedoch ein Muster, das sich durch nahezu die gesamten 90 Minuten zog. Sie hatten mehr Ballbesitz und bis auf die gelegentlichen Konter der Heimmannschaft kaum eine Gefahr zu fürchten. Speziell in der zweiten Halbzeit schien Haltern vom Pech verfolgt zu sein. Oerterer, Scheuch, Schultze und Vennemann ließen allesamt Chancen liegen, die an guten Tagen wohl ihren Weg ins Tor fänden. „Leider haben wir aber kein Tor mehr gemacht. Ich glaube, in solchen Situationen entwickelt man einfach auch auf dem Platz so ein Gefühl, dass man bis Heiligabend 2020 weiterspielen könnte und nicht treffen würde“, sagte Niemöller.
Bei den Sprockhövelern sah das ganz anders aus. Die TSG war äußerst effizient, was Ülker und Patrick Dytko noch vor dem Pausenpfiff eindrucksvoll auf die Anzeigetafel brachten. Insgesamt standen vier Tore nach Kontern auf der Haben-Seite, worüber sich Niemöller nach dem Abpfiff ärgerte. „Darüber wird zu reden sein."
Das 5:0 sollte bis zum Ende bestehen bleiben, allerdings gab es auf der Heimseite noch einen unrühmlichen Höhepunkt. Felix Casalino holte sich in der Nachspielzeit die Rote Karte für eine Beleidigung ab. Diese Aktion dürfte die Feierstimmung aber nicht allzusehr trüben. „Wir genießen den Moment des Sieges für ein paar Tage und bereiten uns dann auf Ennepetal vor", sagte Balaika.
Autor: Tizian Canizales