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Pokalspiel macht Speldorf Mut

Einer nach dem anderen kam erschöpft aus der Kabine zum gemeinsamen Essen. Die 120 Minuten Pokalfight gegen den VfB Homberg haben den Oberliga-Fußballern des VfB Speldorf auch Kraft gekostet. Kraft, die sie schon am Sonntag wieder brauchen werden, im schweren Auswärtsspiel beim 1. FC Bocholt (15 Uhr, Stölting-Arena, Am Hünting).

„Aufgrund des zurzeit sehr kleinen Kaders müssen wir bei der Aufstellung die Belastung jedes Einzelnen bedenken“, sagt Co-Trainer Markus Nickel, der am Mittwoch für ein Spiel die Chefrolle einnahm, weil Trainer Christian Mikolajczak in Glasgow weilte. Am Sonntag wird er wieder ins zweite Glied rücken.

„Wir sind kurz davor, die Wende zu schaffen“, sagt Nickel mit Blick auf das Spiel gegen Homberg, dass die Gastgeber erst in der Verlängerung verloren. Diese Leidenschaft und den unbedingten Willen hätte man gerne in allen bisherigen Spielen gesehen. „Aber wir sind ja auch alles keine Maschinen, sondern Menschen“, gibt Nickel zu bedenken.

Immerhin holten die Mülheimer aus den letzten beiden Ligaspielen vier Punkte und waren im Pokalspiel gegen Homberg nah dran an einer Sensation. „Wir hatten ja auch gute Möglichkeiten für uns“, findet Nickel. Entscheidend war die richtige Einstellung in der zweiten Halbzeit. „Wir haben uns gesagt, dass wir ja nach dem Rückstand eh nichts mehr zu verlieren haben“, sagt der Co-Trainer.

Auch in Bocholt sind die Grün-Weißen nur Außenseiter. Auch wenn die „Schwatten“ schon überraschende Punkte liegen gelassen haben (0:4 gegen Hilden, 1:3 gegen TuRU Düsseldorf), liegen sie immer noch auf Rang drei in der Tabelle – allerdings schon sieben Punkte hinter Homberg zurück.

Für die Speldorfer kommt erschwerend hinzu, dass der Angriff verletzungsbedingt eine Baustelle bleibt. Mit einer Rückkehr von André Trienenjost rechnen die Speldorfer Verantwortlichen noch immer nicht und am Mittwoch wurde auch Esad Morina schon in der ersten Halbzeit wieder ausgewechselt. Offenbar hatte der Stürmer schon zu Beginn der Pokalpartie Beschwerden aus dem Ligaspiel gegen die TuRU Düsseldorf am vergangenen Sonntag. „Er konnte beide Oberschenkel nicht mehr belasten und hat deswegen um die Auswechslung gebeten“, berichtet Marcus Nickel.

Morina-Einsatz bleibt ungewiss

Ob der Stürmer in Bocholt wieder einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten. Im Zweifel wird Janis Timm in vorderster Front auflaufen – womöglich an der Seite von Pierre Nowitzki, dessen Stärken aber deutlich weiter hinten liegen. Dafür könnte in der Abwehr Kevin Müller zurückkehren, der im Pokalspiel eine Sperre wegen seiner fünften Gelbe Karte abgesessen hat.

Trotz der Niederlage gibt das Pokalduell allen im Verein Hoffnung. „Wir hatten mit den Verletzten einfach Pech“, sagt der Vereinsvorsitzende Frank Linnecke. Gerüchte über einen möglichen Rückzug seiner Person weist der Klubchef zurück. „Ich bin im ständigen Kontakt mit den Trainern“, betont Linnecke. Sein Fehlen bei mittlerweile mehreren Spielen erklärt er mit aktuell hohem beruflichem Aufwand. „Ich bin aber immer noch täglich mit dem VfB Speldorf beschäftigt“, so der Vorsitzende. Erst am Mittwoch habe er einen neuen Sponsorenvertrag dingfest gemacht.

Autor: Marcel Dronia