Auf die eine Art war es nur ein Pflichtsieg eines Oberligisten über einen Bezirksligisten. Auf die andere Art könnte das 8:1 des VfB Speldorf über den TuB Bocholt die Mülheimer nicht nur ins Achtelfinale des Niederrheinpokals gebracht haben, sondern vielleicht war es auch der berühmte Brustlöser für den weiteren Verlauf der Saison.
Genauso wird freilich Trainer Christian Mikolajczak vor seiner Mannschaft argumentieren. „Wir haben uns Selbstvertrauen geholt und das Wissen, dass es immer noch geht“, so der Coach. Mikolajczak weiter: „Wir haben gesehen, dass wir Tore schießen können und dass es auch nicht wehtut.“ Dass sich gleich mehrere Spieler in Bocholt in die Torschützenliste eingetragen haben, hat dem Linienchef ebenfalls gefallen.
Nun hofft er vor allem auf etwas mehr Sicherheit. „Auch nach einem Fehlpass geht es ja weiter, wir dürfen da nicht immer gleich den Kopf verlieren“, so der Coach. Auch deswegen könnte es sein, dass er die Aufstellung beibehält. Denn das Vorziehen von Pierre Nowitzki auf die Zehnerposition hat gut funktioniert. Auch der „Sechs“ spielte Maxwell Bimpek erstmals durch. „Das war für ihn auch wichtig“, so der VfB-Trainer.
Mit Patrick Nemec war zwar der erste verletzte Spieler wieder im Training, ein Einsatz kommt am Sonntag aber wohl noch zu früh. Die beiden Stürmer André Trienenjost und Esad Morina sowie Linksverteidiger Maciej Szewczyk brauchen noch etwas Zeit.
Eine ganz andere Hausnummer
Aller Erleichterung über den klaren Pokalerfolg zum Trotz wird das Heimspiel gegen den TSV Meerbusch eine ganz andere Hausnummer. Der TSV reparierte den Oberliga-Aufstieg direkt und stieg im vergangenen Jahr mit 85 Punkten und nur einer Niederlage sofort wieder auf. Durch starke Verpflichtungen wurde Meerbusch von einigen Oberliga-Trainer zum (gar nicht einmal so geheimen) Geheimfavoriten ernannt.
Aus der Regionalliga kamen Robert Fleßers von Rot-Weiß Oberhausen und Dennis Dowidat vom Wuppertaler SV nach Meerbusch, mit Manuel Schulz, Said Harouz (beide Hilden), Fabia Fahrian (TuRU Düsseldorf), Ryo Terada (Vohwinkel) und Christian Sadlowski (Fischeln) wurden gute Oberliga-Spieler geholt.
Drei Siege und zwei Niederlagen
Von den bisherigen fünf Spielen in der neuen Oberliga-Saison konnte der Aufsteiger drei gewinnen, dementsprechend gingen zwei verloren. „Auch diese Mannschaft ist anfällig“, weiß Speldorfs Trainer Christian Mikolajczak.
Er macht auch gar keinen Hehl daraus, dass er die beiden unnötigen Niederlagen gegen den SC?Düsseldorf-West und den 1. FC Kleve vor heimischem Publikum gerne so schnell wie möglich korrigieren würde. „Wir wollen am Sonntag auf jeden Fall auf Sieg spielen“, sagt der VfB-Trainer. Drei Punkte würden den Grün-Weißen nach dem Einzug ins Achtelfinale des Niederrheinpokals gut zu Gesicht stehen.
Autor: Marcel Dronia