Dabei hatte die Mannschaft von Michael Schrank, die als Gast zum FC gereist war, zur Halbzeit noch mit 0:2 zurück gelegen. FC-Kapitän Florian Gondrum (31.) und Robin Gallus (34.) hatten für den Meisterschafts-Mitfavoriten getroffen. Doch nicht nur die Anhänger der Rot-Weissen auf der Tribüne, auch die Spieler ließen die Köpfe nicht hängen. Zumal es in der vergangenen Woche bei der Hammer Spielvereinigung noch ein ähnliches Bild gegeben hatte: Auch dort mussten die Schrank-Schützlinge einen 0:2-Rückstand verkraften, der am Ende noch in ein 2:2-Unentschieden umgemünzt werden konnte.
„Die Moral ist bei der Mannschaft kein Problem. Auch ein Rückstand kann den Glauben an das eigene Können nicht untergraben“, war Trainer Schrank angetan von dem positiven Auftreten seines Teams, das sich in Halbzeit zwei, angefeuert von den lautstarken Anhängern, noch einmal von einer völlig neuen Seite zeigte: „Wir waren im ersten Durchgang geistig nicht da“, resümierte Schrank und erklärte: „Wir haben es nicht geschafft schnell umzuschalten und das Spiel in unsere Bahnen zu lenken. Brünninghausen hat in meinen Augen das schnellste Umschaltspiel der Liga, da sind solche Unachtsamkeiten natürlich doppelt gefährlich.“
Nach der Pause war bei RW Ahlen alles anders
Doch was seine Mannschaft im ersten Durchgang vermissen ließ, das zeigte sie nach der: „Jede Taktik beginnt beim Eins-gegen-Eins“, ist sich Schrank sicher. Und das scheint er auch an seine Mannschaft weitergegeben zu haben: Während sich die Hausherren unter dem Blick von Trainer Alen Terzic auf der scheinbar komfortablen Führung ausruhten, drehte Ahlen immer weiter auf, erkämpfte sich Bälle und suchte den Kontakt im Zweikampf. Und wurde dafür auch belohnt: Kim Völkel (62.) und Rene Lindner (72.) sorgten für die Ausgleichstreffer.
„Selbst ein Unentschieden wäre aus unserer Sicht schon verloren gewesen, so darf man mit einer Führung nicht umgehen“, war FC-Trainer Terzic der Ärger deutlich anzumerken. Doch Ahlen legte noch einen drauf: Marko Onucka traf für die Gäste in der Nachspielzeit zum 3:2-Sieg (93.). „Das war nicht unverdient, wenn man die Entwicklung betrachtet, die wir in der zweiten Hälfte gemacht haben“, lobte RW-Trainer Schrank seine Elf, die gemeinsam mit den mitgereisten Anhängern in Jubelstimmung verfiel, mahnte aber auch: „Es gibt noch einiges, an dem wir arbeiten müssen, unsere Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen.“ Gleiches galt auch für die Dortmunder Hausherren, wie Terzic bestätigte: „Auch aus solchen Spielen müssen wir lernen. Wir sind ein junges Team, das gut zusammen gewachsen ist, aber es muss sich auch noch einiges einspielen.“
Autor: Linda Sonnenberg