Von Ausruhen kann bei einer englischen Woche kaum die Rede sein, abgesehen vielleicht von etwas gedrosselter Trainings-Intensität. Doch bei drei Spielen binnen acht Tagen stehen die Mannschaften praktisch ständig unter Spannung. Dennoch warnt SSVg-Trainer Alexander Voigt vor dem Spiel am heutigen Mittwoch (19.30 Uhr) beim VfB Hilden gleich in doppelter Hinsicht vor der Versuchung des Ausruhens.
Die Reise ins Hoffeld-Stadion zu Hilden bedeutet für die Velberter das erste Auswärtsspiel der Saison. Das erste Heimspiel haben sie vor ein paar Tagen gegen die SpVg Schonnebeck, die in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils Vizemeister war, gewonnen. Ein schöner Erfolg — aber auf dem dürfe sich sein Team nicht ausruhen, sondern müsse in Hilden nachlegen.
Beim 3:1 über Schonnebeck war nicht alles brillant
Im Blick hatte Voigt dabei auch die zweite Halbzeit des Spiels gegen Schonnebeck. Zwar war er insgesamt mit dem Auftakt seiner Spieler zufrieden, doch in der letzten halben Stunde beschlich ihn das Gefühl, sein Team ruhe sich auf dem 3:0-Vorsprung, den es sich in den ersten 45 Minuten erarbeitet hatte, aus. Er fand recht harte Worte: „In den letzten 30, 35 Minuten haben wir aufgehört, Fußball zu spielen.“
Obwohl abgesehen von dem späten Ehrentreffer der Essener nichts Gravierendes mehr passierte, stellte Trainer Voigt fest: „So eine Phase können wir uns nicht leisten. Man hat gesehen, wie der Gegner stärker und gefährlicher wurde.“ Auch sonst gab es noch einige Mängel, so wurden etliche gute Konterchancen ziemlich schwach ausgespielt. Die Essener, die sich zeitweise arg verunsichert präsentierten, hatten oft eingeladen.
Andererseits sollten die Stärken des ersten SSVg-Auftritts nicht übersehen werden: Anders als die Schonnebecker waren die Velberter nämlich sofort gut im Spiel.
Sie machten Druck und zogen ein schwungvolles Angriffsspiel auf. Drei Tore in einer Halbzeit gegen die SpVg Schonnebeck müssen erst einmal geschossen werden.
Wiedersehen mit Ex-SSVg-Spieler Marc Bach
Der heutige Gegner VfB Hilden hat da einen ganz anderen Auftakt hingelegt. Das Team des früheren SSVg-Spielers Marc Bach verlor nämlich beim Aufsteiger VfB Kleve mit 0:3 und gab dabei nicht nur vom Ergebnis her ein enttäuschendes Bild ab.
„Wir haben es nicht geschafft, unsere Abläufe einmal so durchzusetzen, wie wir es trainiert haben“, so Bach. Nach 36 Minuten lag sein Team schon mit 0:2 hinten, beim Versuch, aufzuholen, stellte es sich dann viel zu harmlos an.
Doch Bach betont: „Wir können ja nach dem ersten Spieltag nicht aufhören, sondern müssen versuchen, die leichten Fehler abzustellen.“ Statt aufzuhören soll nun gegen Velbert der Neuanfang hin bekommen werden. Die SSVg darf sich auf einen hoch motivierten Gegner einstellen und muss von der ersten Minute an hellwach sein. Ausruhen kann sie sich dann nach dem Abpfiff — aber nur kurz, am Sonntag folgt schon das dritte Spiel in dieser Woche. Dann empfangen die Velberter TuRU Düsseldorf.
Autor: Ulrich Tröster