Eigentlich dürfte Hamms Trainer Sven Hozjak bisher fast ausschließlich positive Erinnerungen an den TuS aus Haltern gehabt haben. Viele Jahre lang war der 37-Jährige fester Bestandteil des Vereins, feierte mit den Seestädtern unter anderem zwei Mal den Aufstieg in die Westfalenliga.
Nach dem Auftritt seiner Hammer Schützlinge bei Hozjaks alter Liebe hat sich nun aber ein bitterer Moment zum Erinnerungsschatz des ehemaligen Mittelfeldakteurs dazugesellt: Vor 346 Zuschauern verlor er mit der SpVg das wichtige Duell gegen die Aufstiegskonkurrenz aus Haltern. Für den TuS waren Julius Hölscher (32.) und Top-Torjäger Stefan Oerterer (78.) erfolgreich.
"Als guter Gast bringt man Geschenke mit", sagte Hozjak, nachdem in seinem alten Wohnzimmer der Schlusspfiff erfolgte. Und in der Tat: Über weite Strecken waren es seine Schützlinge, die auf dem Platz den Ton angaben. Vor dem gegnerischen Tor allerdings agierten die Hammer oftmals entweder glücklos oder ungenau - und ließen so die ein oder andere gute Gelegenheit verstreichen, um sich mit einem Sieg gegen die direkte Konkurrenz für den Schlussspurt dieser Spielzeit nochmal in eine gute Ausgangslage zu bringen.
Ein Manko, das in dieser Saison ein ständiger Begleiter der Weinrot-Weißen zu sein scheint: Die schlechte Chancenauswertung. "Das sieht man das ganze Jahr über, dass wir große Dinger manchmal liegen lassen ", erklärte Hozjak nach Spielschluss. "Wir hatten aber auch wirklich kein Glück."
Haltern klettert auf Rang Vier
Mit der Niederlage vergrößert sich der Hammer Abstand zur Aufstiegszone auf neun Zähler. Der TuS hingegen konnte mit seinem Sieg einen Tabellenplatz gut machen - und darf damit auch im Endspurt der Saison noch vom Durchmarsch in die Regionalliga träumen. "Gegen Hamm hatten wir das Spielglück. In einer ganz wichtigen Phase fiel für uns das 1:0", sagte Halterns Trainer Magnus Niemöller mit Blick auf die Tabelle. "Jetzt sind wir Vierter. Ich habe keine Ahnung, wo das noch hinführt. Wir haben jetzt 48 Punkte und noch vier Spiele vor uns. Mal sehen, was die jetzt noch bringen. Wenn die anderen patzen, müssen wir da sein."