Trainer Samir Sisic kennt das größte Problem seiner Mannschaft. "Wir machen den Deckel einfach nicht drauf", sagt er. Die mangelnde Kaltschnäuzigkeit hat TuRU in eine unbequeme Lage gebracht. Platz 14, sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze und ein Spiel mehr als die Konkurrenz. Es könnte eng werden. Zum Glück naht das Saisonende. Noch drei Spiele dann ist Schluss. Das Schlussprogramm für TuRU lässt sich jedoch sehen. Es lauern ausschließlich Hochkaräter: ETB SW Essen (5.), Spvgg Schonebeck (2.), Germania Ratingen (6.) und der VfB Homberg (4.).
Unter Sisic konnte TuRU erst dreimal den "Deckel drauf" machen. Siege gab es gegen DSC 99 Düsseldorf, Vohwinkel und an diesem Sonntag gegen den VfB Speldorf. Gegen den VfB Hilden war TuRU nah dran, wenn VfB-Spieler Harouz nicht in der 85. Minute den Ausgleich erzielt hätte. "Gegen Hilden hätten wir eigentlich noch das 2:0 und 3:0 machen müssen. Am Ende kassieren wir dann den Ausgleich", ärgert sich Sisic.
Aktuell liegt der Fokus der Düsseldorfer auf dem Klassenerhalt. Da werden spielerische Elemente zur Nebensache. "Herz schlägt Qualität und Talent", hat Sisic seiner Mannschaft eingetrichtert. Er ist erst seit November bei TuRU, zuvor war er jahrelang in der Jugendabteilung von Fortuna Düsseldorf aktiv. Als er das Team nach dem Rücktritt von Dennis Brinkmann übernahm, diagnostizierte er der Mannschaft eine mangelnde Stabilität. "Die Stabilität in der Defensive hat gefehlt. Das ist mittlerweile besser geworden. Wir kassieren in den meisten Spielen relativ wenig Gegentore", sagt er. Sisic hat die Mannschaft neu eingestellt. "Wir ziehen uns häufig zurück und versuchen kompakt zu stehen, um die Fehler des Gegners auszunutzen", sagt er, und weiter: "Phasenweise gehen wir auch vorne drauf". Das mit dem nach "vorne gehen" und "Deckel drauf machen" ist auch statistisch noch ausbaufähig. TuRU konnte erst 33 Tore erzielen, der zweitschwächste Wert in der Liga.
Trotz kleiner Fortschritt will sich Sisic keinesfalls sicher fühlen. "Wir müssen uns alles hart erarbeiten. Wir sind noch weit weg von einem Selbstläufer. Uns fehlt eine gewisse Selbstverständlichkeit in vielen Situationen", sagt er. Sein Team agiere häufig zu hektisch. Die Planungen für die neue Saison laufen allerdings schon. "Wir hoffen, dass wir in den nächsten drei Wochen ein paar Neuzugänge präsentieren können. Es gibt allerdings noch nichts, was spruchreif ist." Vielleicht klappt es dann auch besser mit den "Deckeln".