Aber die Sprockhöveler sind in diesem Spiel nicht unbedingt in der Favoritenrolle, obwohl sie in der vergangenen Saison noch in der Regionalliga spielten und der TuS Haltern in der Westfalenliga. Aufsteiger Haltern hat auch gute Chancen, den direkten Durchmarsch zu schaffen. Der Rückstand auf den zweiten Platz, der ein direkter Aufstiegsplatz ist, beträgt nur fünf Punkte. Zudem hat Haltern bisher zwei Spiele weniger absolviert als der Tabellenzweite Kaan-Marienborn.
An der Spitze des Vereins vom See steht der ehemalige Nationalspieler Christoph Metzelder, der im Juli 2014 erstmals zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Der 37-Jährige, der in seiner aktiven Zeit auch für Borussia Dortmund, Real Madrid und Schalke 04 spielte, unterstützt seinen Jugendverein schon seit vielen Jahren und wird sich sicherlich über den enormen Aufschwung freuen. Im Gegensatz zur TSG hat Haltern auch die Lizenz für die Regionalliga beantragt.
Aber auch der TSG erging es zuletzt ja nicht so schlecht. Mit dem 4:2-Sieg gegen den SC Paderborn wurde die Negativ-Serie von vier Niederlagen in Serie durchbrochen. Wichtig war dieser Erfolg in erster Linie für das Selbstvertrauen, das durch die Misserfolge zuvor doch arg gelitten hatte.
Das 4:2 erzielte in Paderborn übrigens Xhino Kadiu, der jetzt schon bei zehn Treffern steht und damit die interne Sprockhöveler Torjägerliste vor Max Claus (9) anführt. In der Startelf stand der Grieche zuletzt aber nicht. Den Grund dafür nennt Andrius Balaika: „Wir haben ja zuletzt ein bisschen umgestellt, um im zentralen Mittelfeld kompakter zu stehen. Vorne ist bei uns im Moment Max Claus gesetzt, dazu neben wir dann lieber die schnellen Spieler wie Elsamed Ramaj oder Patrick Dytko. Wir wissen aber natürlich auch, was wir an Xhino Kadiu haben“, sagt Sprockhövels Trainer, der auch zu zwei weiteren Personalien Stellung bezieht.
Denn inzwischen ist ja sicher, dass Adrian Wasilewski und Felix Gremme die TSG in Richtung SC Obersprockhövel verlassen werden. „Schade, wir haben hier eine gute gemeinsame Zeit gehabt. Felix Gremme haben ich ja schon als Jugendspieler trainiert. Beide werden uns fehlen, aber ich habe auch ein bisschen Verständnis. Denn hier waren die letzten Jahre sehr anstrengend, vermutlich ist für sie in Zukunft der Aufwand nicht mehr ganz so hoch.“ Wasilewski und Gremme werden der TSG also nur noch bis zum Saisonende zur Verfügung stehen, und so werden sie es vermutlich am Sonntag zum letzten Mal mit Stefan Oerterer zu tun bekommen.
Oerterer zuletzt wieder gut drauf
Oerterer hat der TSG ja schon zu seinen Zeiten bei der SpVgg Erkenschwick reichlich Probleme bereitet und gegen Sprockhövel fast immer getroffen. Zurzeit ist er wohl wieder gut drauf, denn am vergangenen Wochenende machte der Torjäger beim 2:1 von Haltern gegen Ennepetal wieder den Unterschied aus. Ennepetal lag bis zur 90. Minute noch mit 1:0 vorne, doch dann schlug Oerterer doch noch zweimal zu. „Er ist wirklich ein Phänomen“, sagt Andrius Balaika. „Es gibt ja auch Spiele, in denen man ihn lange nicht sieht. Und wenn man ihn sieht, ist es oft schon zu spät. Wir müssen am Sonntag also aufpassen. Aber wenn wir einen guten Tag haben, dann können wir auch eine Mannschaft wie Haltern schlagen.“