Der Knoten ist endlich geplatzt. Mit 1:0 setzte sich die SSVg Velbert am vergangenen Sonntag gegen den TV Jahn Hiesfeld durch und konnte zum ersten Mal nach fünf Spielen das Feld als Sieger verlassen. Entsprechend gewachsen ist das Selbstvertrauen in der Truppe von Trainer Imre Renji vor dem Auswärtsspiel beim ETB Schwarz-Weiß Essen. Bereits am heutigen Samstag, um 14.30 Uhr, tritt der Tabellenzwölfte beim Sechsten der Liga an. Das Spiel am Essener Uhlenkrug verspricht vor allem eines: Torraumszenen.
Mit 53 Toren stellt der ETB die fünftbeste Offensive der Liga, und auch wenn Velbert bisher nur 39 Tore erzielen konnte sagt SSVg-Trainer Imre Renji: „Das liegt vor allem daran, dass wir unsere Chancen nicht nutzen. Wir sind eine Mannschaft, die den Offensivfußball mag. Das wollen wir auch beim ETB zeigen.“
Der Gegner hat in den vergangenen Wochen unter Beweis gestellt, dass er es vor dem Tor besser macht, allen voran Marvin Ellmann, der die Torschützenliste der Oberliga mit 25 Treffern anführt. „Mit ihm hat Essen einen guten Vollstrecker in seinen Reihen“, weiß der Velberter Coach. Allerdings musste der ETB vor Wochenfrist einen kleinen Dämpfer einstecken. Die Elf von Manfred Wölpper kassierte beim VfR Krefeld-Fischeln die erste Pflichtspielniederlage in diesem Jahr. Zuvor hatte Essen fünf Siege und zwei Unentschieden verbuchen können.
Und während der ETB nun also versuchen wird eine neue Serie zu starten, ist man in Velbert froh, die alte Serie endlich beendet zu haben. Auch wenn Imre Renji weiß, dass beim Sieg gegen Jahn Hiesfeld längst nicht alles gut war. „In der ersten Hälfte haben wir es gut gemacht, aber das Tor nicht getroffen. Im zweiten Durchgang haen wir nicht mehr ganz so gut gespielt, dann aber das Tor gemacht. Unter dem Strich haben wir Selbstvertrauen dazu gewonnen“, sagt er.
Er hofft, dass seine Mannschaft den Schwung aus dem Spiel gegen Hiesfeld mitnimmt und auch beim ETB alles daran setzt, drei Punkte einzufahren. „Ich bin mir sicher, dass es ein interessantes Spiel gegen einen guten Gegner wird. Mit einem hoffentlich positiven Ausgang für uns“, sagt Renji.
SSVg plagen Personalsorgen
Bevor es auf dem Platz ernst wird, muss der Übungsleiter noch an der Aufstellung basteln. „Wir müssen das Abschlusstraining abwarten“, sagt er. Klar ist, dass Mohamed Sealiti gelb gesperrt fehlt, auch Max Machtemes wird weiterhin nicht dabei sein. Hinter dem Einsatz von Manuel Schiebener, Siegtorschütze der vergangenen Woche, steht ebenso ein Fragezeichen wie hinter dem von Niklas Andersen, der bisher noch keine Trainingseinheit der laufenden Woche absolvieren konnte. Auch Pascale Talarski ist angeschlagen. „Gerade in der Defensive stellt uns das vor Aufgaben“, sagt der Trainer.
Aber auf die soll es ja sowieso nicht allzu sehr ankommen, denn die SSVg hat sich fest vorgenommen, nach vorne zu spielen. Einer besonderen Motivation bedarf es vor dem Derby freilich nicht. „Die Stimmung ist gut“, gibt Imre Renji zu Protokoll. Und das soll sie auch nach den 90 Minuten am Essener Uhlenkrug noch sein.