Die Uhr tickte gnadenlos gegen Schonnebeck. Hilden führte seit der 63. Minute dank eines Treffers von Denis Ivosevic. Doch in der 86. Minute erlöste Georgios Ketsatis die Schwalben. Er traf zum 1:1. Nur zwei Minuten später drehte Marc Enger die Partie vollends. Den knappen 2:1 Sieg am Schetters Busch hat Dirk Tönnies, Trainer der SpVg Schonnebeck, nicht vergessen. "Wir hatten viel Glück im Hinspiel. Hilden hat verdient geführt", sagt er. Auch am vergangenen Sonntag gewann seine Mannschaft mit Glück gegen den 1. FC Bocholt. Darauf will sich das Team nicht dauerhaft verlassen. "In einigen Spielen braucht man das Matchglück, aber in den meisten Partien waren wir die bessere Mannschaft", betont Tönnies.
Dass der VfB 03 Hilden das Zeug zum Favoriten-Schreck hat, bewiesen sie bereits in den vergangenen Spielen. Die Mannschaft von Marcel Bastians gewann gegen Germania Ratingen, den SV Straelen, ETB SW Essen und den VfB Homberg. Allesamt Mannschaften, die im oberen Tabellendrittel stehen. Gegen Schonnebeck könnte Hilden einen weiteren Aufstiegsaspiranten ärgern. Dirk Tönnies warnt vor dem Gegner: "Die Siege sprechen für die Qualität des Gegners. Es ist immer unangenehm auf dem kleinen Platz in Hilden zu spielen".
"Das würde die Mannschaft nur verunsichern"
Dabei könnte er eigentlich optimistisch sein. Die Formkurve der Schwalben zeigt nach oben. Seit der 1:4-Niederlage gegen ETB hat die Tönnies-Elf nicht mehr verloren. Ein Sieg gegen Hilden wäre ein kleiner Saisonrekord. Bisher konnten die Essener noch nie vier Spiele in Folge gewinnen. Das macht den potentiellen Aufstieg nicht unwahrscheinlicher. Auch weil die Schonnebecker noch alles in der eigenen Hand haben. Am 30. und 33. Spieltag stehen die Partien gegen Homberg und Straelen an.
Doch das ist alles Zukunftsmusik für Dirk Tönnies. Er will sich noch nicht mit den "Big Points" beschäftigen. "Das würde die Mannschaft nur verunsichern", sagt er. Schonnebeck hat fünf Punkte Rückstand auf den Erstplatzierten Straelen, aber auch ein Spiel weniger. Gewinnt Schonnebeck das Nachholspiel und die Partie gegen Straelen, katapultieren sich die Essener direkt auf den ersten Platz. Tönnies kennt die Qualität der Straelener, die bereits dreimal den Trainer in der laufenden Saison gewechselt haben. "Straelen hat die größte Qualität im Kader. Sie sind individuell sehr stark. Die individuelle Qualität ist aber nicht immer entscheidend. Auch der Team-Spirit und die Zusammengehörigkeit sind wichtig", sagt er. Ob der Team-Spirit der Schwalben gegen Straelen reicht, wird sich spätestens am 30. Spieltag entscheiden.