Gerade einmal etwas mehr als eine Stunde dauerte am Dienstag das Training des Fußball-Oberligisten VfB Speldorf. Mülheims ranghöchste Fußballmannschaft muss ihre Belastung aktuell ein wenig herunterfahren, denn angesichts von vier Spielen in 15 Tagen ist der Verschleiß zurzeit ohnehin schon hoch genug. Das zweite dieser vier Begegnungen bestreitet der VfB am Donnerstagabend beim 1. FC Bocholt.
Vor dem Duell am altehrwürdigen Hünting ist Christian Mikolajczak die Vorfreude förmlich anzumerken. „Es ist eigentlich alles angerichtet: Flutlicht, ein geiler Rasenplatz. Motivieren braucht man die Jungs eigentlich nicht mehr“, sagt der Coach des VfB.
VfB hat in der Tabelle noch alle Möglichkeiten Das liegt auch daran, dass der Aufsteiger in der Tabelle nach sieben Spielen ohne Niederlage die einstelligen Tabellenplätze erreicht hat. Weitere Punkte könnten die Grün-Weißen sogar noch über Platz acht hinaus katapultieren. „Das macht im Moment unfassbar viel Spaß und man sieht, was noch möglich ist und wie wir noch für Furore sorgen können“, sagt Mikolajczak.
Gegner Bocholt hatten Viele vor der Saison auf dem Zettel, wenn es um das Thema Aufstieg ging. Den haben die „Schwatten“ klar verfehlt, liegen in der Tabelle als zehnter sogar hinter dem VfB. „Bocholt hat eigentlich ganz andere Grundvoraussetzungen als wir und eine individuell sehr gute Mannschaft“, weiß auch Christian Mikolajczak. Der VfB-Coach ergänzt aber: „Irgendwas scheint da lange Zeit nicht gepasst zu haben.“
Zwei Bocholter sind am Donnerstag gesperrt Zu Beginn dieses Jahres erlebte der 1. FC aber einen kleinen Aufschwung, war sechs Partien lang ungeschlagen. Erst am Sonntag wurde dieser Lauf vom neuen Spitzenreiter SV Straelen gestoppt. „In dem Kader steckt aber dennoch eine gewisse Qualität drin“, sagt Mikolajczak.
Etwas entgegenkommen dürfte seiner Mannschaft, dass die Bocholter gleich zwei Verteidiger ersetzen müssen. Len Heinson bekam im Spiel gegen Straelen die fünfte Gelbe Karte zu sehen, Lars Bleker sah nach einer Tätlichkeit kurz vor Schluss sogar glatt Rot. „Sie sind also mit Sicherheit verwundbar“, vermutet der Speldorfer Coach.
Kapitän hat sich den Oberschenkel gezerrt Doch auch der Mülheimer Trainer muss in der Abwehr aller Voraussicht nach einmal umstellen. Kapitän Philipp Bartmann musste am Sonntag beim am Ende klaren 4:0-Heimsieg gegen den 1. FC Monheim schon nach einer Viertelstunde verletzt runter. Der 29-Jährige zog sich wahrscheinlich eine Zerrung im Oberschenkel zu, aber keinen Muskelfaserriss. Wie schon in den restlichen 75 Minuten am Sonntag wird am Donnerstag wieder Maximilian Heckhoff anstelle von Bartmann auflaufen. „Er hat seine Sache ja auch sehr gut gemacht und ich kann es mir nicht vorstellen, dass es bei ,Pippo’ noch reicht“, so der Linienchef.
Zwar diagnostizierte er im Training „schwere Beine“ beim ein oder anderen Spieler, große Sorgen über den Kräfteverschleiß macht er sich aber nicht. „Wir können das Tempo schon gehen, müssen nur zwischen den Spielen die Kräfte ein bisschen zusammenhalten“, erklärt er.