Als Westfalia-Akteur Sebastian Mützel in der 89. Spielminute seinen zweiten Strafstoß im laufenden Spiel zum zwischenzeitlichen 4:2 verwandelte, hätte wohl keiner seiner Mitspieler inklusive des Torschützen selbst vermutet, nicht als Sieger vom Platz zu gehen. Doch binnen kürzester Zeit machte sich große Ernüchterung bei den Strünkedern breit. In der Nachspielzeit tauchte Gäste-Stürmer Timo Scherping zweimal im Herner Sechzehner auf und sorgte für eine irre Wendung der Geschehnisse an der Provinzialstraße in Dortmund. 4:4 hieß es am Ende zwischen Westfalia Herne und Eintracht Rheine. „Es ist schwer die Nerven zu behalten“, gestand ein sichtlich geschockter Christian Knappmann nach dem Spiel.
Knappmann alles andere als zufrieden
Vor etwa 200 Zuschauern hatte der Gegner aus dem Münsterland zur Halbzeit deutlich mit 0:3 hinten gelegen. Nachdem Marko Onucka nach 17 Minuten zunächst die Führung für Herne besorgte, holte dieser ebenfalls nur eine Minute später auch einen Strafstoß heraus, den Teamkollege Mützel sicher verwandelte. Das 3:0 durch Abwehrrecke Tobias Hötte folgte fünf Minuten später. Dennoch war Westfalia-Trainer Christian Knappmann mit dem Auftritt seiner Schützlinge alles andere als zufrieden: „Der Halbzeitstand war nicht verdient. Wir waren eben nicht so gut, dass man mit drei Toren Vorsprung führen muss. Das war effizient, aber inhaltlich lange nicht so gut wie vergangene Woche in Hamm“, klagte der Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Schon nach dem Seitenwechsel sollte seine Mannschaft die Kontrolle über das Spielgeschehen verlieren. Nachdem Nico Legat Phillip Brüggemayer zu Fall brachte und dem Gegner förmlich einlud,, kam Rheine per Strafstoß zum Anschlusstreffer durch Timo Scherping (55.). Mit dem zwischenzeitlichen 3:4 für den Gast aus Rheine (60.) entwickelte sich in der Schlussphase ein kampfbetontes Fußballspiel bei dem die Strünkeder kaum mehr für Entlastung sorgen konnten. Umso glücklicher war letztlich der gerechtfertigte Elfmeterpfiff eine Minute vor dem Ende, der wie erwähnt, dennoch nicht den Schlusspunkt auf ein turbulentes Oberligaspiel setzen sollte. Gäste-Trainer Uwe Laurenz befand das 4:4 letztlich als einen verdienten Punktgewinn für Eintracht Rheine. „Ich sah uns mit dem Chancenverhältnis als die klar bessere Mannschaft“, betonte er nach Abpfiff.