Die äußeren Umstände waren in dieser Saison für den Aufsteiger alles andere als optimal: Die Stadionfrage ist nach wie vor nicht geklärt, die Westfalia ist als einzige Mannschaft der Oberliga Westfalen heimatlos. "Selbst die kleinen Arbeiten können zur Zeit wegen dem Wetter nicht gemacht werden. Es geht einfach nicht voran", ist Knappmann bedient. Sein Zusatz: "Das hat ja nicht nur finanzielle Auswirkungen. Auch für die Spieler und mich ist es einfach nur noch nervig. Immer diese Pendelei." Da die Lage sich aber nicht so schnell ändern wird, appelliert der Westfalia-Trainer auch an sein Team: "Wir müssen einfach lernen damit umzugehen, damit uns das mental nicht immer so aufwühlt. Das ist auch eine Art von Training."
Während die Infrastruktur Mannschaft und Verantwortliche ärgert, kann Knappmann sportlich ein positives Fazit vom Jahr 2017 ziehen: "Wir sind mehr als zufrieden. Als Aufsteiger war es unser Ziel, uns möglichst weit von den Abstiegsrängen zu befinden." Nach einem guten Saisonstart stehen die Herner aktuell auf dem zehnten Tabellenplatz. Was gut ist, langfristig darf es aber noch etwas mehr sein, wie Knappmann verrät: "Diese Saison war bisher eine gute Grundlage. Aber langfristig wollen wir in der Saison 2018/19, vielleicht auch erst 2019/20 den Sprung in die Regionalliga schaffen. Dafür legen wir aktuell gerade die Grundlagen."
Für die Rückrunde sind die Ziele daher auch klar bestimmt: "Wir wollen ambitioniert weiterspielen, allerdings ohne Druck. Das Motto, das wir uns auf die Fahnen geschrieben haben, ist: Alles kann, nichts muss. Und so wollen wir auch spielen. Wenn wir es schaffen oben anzuklopfen, dann wäre das natürlich auch schön", gibt der ehemalige Mittelstürmer die Zielsetzung vor. Personelle Änderungen wird es wohl nicht geben, die Herner hatten schon fünf Spieler vom zurückgezogenen TSV Marl-Hüls übernommen.
Alles kann, nichts muss. Und so wollen wir auch spielen. Wenn wir es schaffen oben anzuklopfen wäre das natürlich auch schön.
Christian Knappmann
Erst einmal steht den Spielern aber eine Erholung bevor. Die Vorbereitung wird dann erst wieder mit einem Mitternachtsturnier am 29. Dezember starten. Ein Trainingslager steht der Westfalia in diesem Jahr nicht in Aussicht, wie der Trainer zugeben muss: "Das ist aktuell nicht machbar. Weder vom Stadion her, noch von den finanziellen Mitteln." Die Saison geht dann am 25. Februar weiter, wobei Knappmann darauf hofft, eine Woche früher noch das Spiel gegen die TSG Sprockhövel nachholen zu können: "Beide Mannschaften starte eine Woche später als die restliche Liga, weil wir gegen die zurückgezogenen Mannschaften spielen würden. Von daher passt das ganz gut."
Zuvor muss allerdings noch die TSG und der Verband zustimmen.