Herr Willems, war der Erfolg beim Bonner SC die Kehrtwende zum Guten für die TuRU?
Ich hätte nichts dagegen. Es war auf jeden Fall mal wieder Fußball, den wir geboten haben, auch wenn der Gegentreffer mal wieder in unser Bild passte. Denn eigentlich waren wir besser, kriegen dann aber ein dummes Ding. Aber dieses Mal hat sich die Mannschaft nicht aufgegeben.
Stimmt. Wir haben einfach so weiter gespielt und haben bis auf die eine Situation gut kombiniert und uns Chancen erarbeitet. Warum hat das nicht schon im Vorfeld geklappt? Das weiß ich leider auch nicht, warum wir es erst jetzt verstanden haben. Im Training läuft alles gleich. Es gab lediglich zwei taktische Umstellungen, doch die dürften nicht der Grund dafür sein. Ich denke, dass wir Spieler begriffen haben, dass wir einiges anders machen müssen. Was denn?
Ohne die Laufbereitschaft geht gar nichts. Wir haben uns den Sieg erarbeitet. Das müssen wir in jedem Match abrufen. Ob es uns gelingen wird, ist die andere Frage. Ich hoffe nun, dass wir auch die, die es bislang noch nicht verstanden haben, auf unsere Welle ziehen können. Gegen Bonn war es schon der erste Schritt. Ist das Ziel der TuRU, sich für die NRW-Liga zu qualifizieren, realistisch?
Die NRW-Liga ist für uns nicht utopisch. Wenn man die Vorbereitung mit dazu nimmt, hatten wir sicherlich eine ganz schwache Phase. Aber wir haben auch den besten Saisonstart der TuRU-Geschichte hingelegt. Mannschaftsintern sehe ich zudem keine Probleme. Hat sich die Truppe denn mittlerweile gefunden? Es ist ein ständiger Lernprozess, der eigentlich nie abgeschlossen wird. Zu 100-Prozent haben wir uns allerdings noch nicht gefunden. Wir müssen weiter an uns arbeiten. Zum ersten Mal war Neuzugang Sükrü Ayranci, der auch gleich einen Treffer markierte, topfit. Bringt er das Team nach vorne?
Sükrü ist ein Stürmer, der auch noch lernen muss, den Ball mal klatschen zu lassen. Aber er kann die Kugel sehr gut halten, zieht immer zwei Gegenspieler auf sich und schafft damit Freiräume. Er ist definitiv eine Bereicherung für uns. Jetzt kommt mit Bergisch-Gladbach eine lösbare Aufgabe, oder?
Gegen die müssen wir den Auswärtsdreier vergolden. Wenn wir gegen die gewinnen würden, wäre es weltklasse. Aber das Hauptziel bleibt erst einmal, nicht zu verlieren.
Mit Jörn Heinecke kommt auch ein ehemaliger Teamkollege an die Feuerbachstraße zurück. Freuen Sie sich auf ein Wiedersehen mit Ihrem Spezi?
Jörn spielt dort zwar relativ wenig, aber gegen uns wird er bestimmt auflaufen. Ich freue mich auf ihn. Er ist bei uns leider nicht so zur Entfaltung gekommen wie es sich einige Leute gewünscht haben. Aber wir haben immer noch Kontakt und er ist ein klasse Typ. Dennoch wird ihm hier nichts geschenkt.