Mit zwei Siegen und einem torlosen Remis beim ambitionierten Aufstiegskandidaten in Lippstadt hat sich der SC Westfalia Herne eindrucksvoll in der Oberliga Westfalen zurückgemeldet. Am Sonntag nun kann der Aufsteiger den bislang glänzenden Eindruck bestätigen. Denn zum zweiten Heimspiel empfangen die Strünkeder um 15 Uhr in der ungewohnten Mondpalastarena mit der Hammer Spielvereinigung eine Mannschaft, die für Westfalia-Trainer Christian Knappmann „Titelkandidat Nummer eins“ ist.
Eine Einschätzung, die bei einem flüchtigen Blick auf die noch wenig aussagekräftige Tabelle schon etwas verwundert. Die HSV ist zwar noch ungeschlagen, liegt mit fünf Punkten aber nur auf Rang acht. Ein Tor hat die Truppe von Trainer Sven Hozjak noch nicht geschossen, den einzigen HSV-Treffer erzielte Schalkes Verteidiger Joshua Bitter am letzten Sonntag mit einer Kopfball-Bogenlampe über seinen eigenen Torwart. Andererseits hat die Hammer Abwehr um Marius Kröner, den Ex-Herner Aldin Kljajic und den vom Drittligisten Preußen Münster gekommenen Bennet Eickhoff in drei Begegnungen gegen die Regionalliga-Absteiger SF Siegen, RW Ahlen und Schalke U23 noch kein einziges Tor zugelassen – eine beeindruckende Stabilität, die auch Christian Knappmann imponiert.
Die taktischen Feinheiten sind bei Hamm noch einen Tacken besser ausgeprägt.
Christian Knappmann (Westfalia Herne)
Und die ihn an den letzten Herner Gegner erinnert. „Hamm spielt wie Lippstadt ein 4-4-2-System, beide Mannschaften haben die gleiche Identität. Die taktischen Feinheiten sind bei Hamm aber noch einen Tacken besser ausgeprägt“, findet der SCW-Coach. Sein Kollege setze auf ein homogenes Kollektiv, dem sich jeder Akteur unterzuordnen habe. „Ein wenig geht damit vom Offensivpotenzial verloren“, sieht Knappmann darin auch einen kleinen Nachteil. Nominell nämlich ist der Hammer Null-Tore-Angriff exzellent besetzt. Laurenz Wassinger und David Loheider sind seit Jahren als Torjäger bekannt, und außen wirbeln mit Leon Tia und Mike Pihl schnelle, dribbelstarke Spieler.
Auch vor den Hammer Standards wird Knappmann seine Elf warnen. „Die haben fünf, sechs Spieler auf dem Platz, die um die 1,90m groß sind“, weiß der Herner Trainer. Da passt es gut, dass Maurice Kühn nach seiner in Sprockhövel erlittenen Kopfverletzung am Montag das Training wieder aufgenommen hat. „Kühni spielt, das steht außer Frage. Er ist in unserem Team eine tragende Säule“, stellt der Trainer klar.
Ohnehin macht er um seine Formation wenig Geheimnisse. „Haar und Kurtovic haben ihre Sache in Lippstadt sehr gut gemacht. Weil Kühn dazukommt, bietet sich diesmal eine Dreierkette an. So können wir auch die Kopfballverlängerungen von Loheider auf Wassinger unterbinden“, gibt Knappmann einige seiner Überlegungen preis.
Legat fällt verletzt aus
Da Nico Legat mit einer Bauchmuskelzerrung rund zwei Wochen ausfällt, werden Nico Thier und Kapitän Fatlum Zaskoku die „Sechser-Positionen“ einnehmen. Als Zehner ist Fatmir Ferati gesetzt, der bislang alle vier Herner Tore erzielt hat, außen dürften Rößler und Mützel weiterhin erste Wahl sein. Weil Knappmann ein 3-5-2 angekündigt hat, darf sich Benkovic gute Chancen ausrechnen, neben dem umtriebigen Marko Onucka zu stürmen.
In dieser Formation und der bislang gezeigten Form traut Knappmann seiner Elf durchaus etwas zu. „Lippstadt war eine gute Vorbereitung. Dass wir da ein gutes Ergebnis erzielt haben, gibt uns auch für das Hamm-Spiel viel Sicherheit.“
Dieses Thema im Forum diskutieren »
