Der Tag danach, nach dem 2:1-Sieg über den SC Hassel, und noch mal ein Blick auf die Tabelle: Der SC Westfalia Herne hat als eine von zwei Mannschaften seine ersten zwei Spiele gewonnen und ist mit der besseren Torbilanz Tabellenführer der Fußball-Oberliga Westfalen. Die Saison ist noch sehr jung, auch Christian Knappmann will die aktuelle Positionierung nicht überbewerten. Aber stolz, so Hernes Trainer, können sie bei der Westfalia in diesem Moment schon sein.
Herne ist vorne mit sechs Zählern und der Torbilanz von 4:1, nach Punkten gleichauf ist Gütersloh mit 3:0 Toren. „Natürlich ist die Tabelle nach zwei Spielen nicht so aussagekräftig wie nach zwanzig Spieltagen. Aber gewisse Tendenzen lassen vielleicht schon ableiten. Und dass wir da stehen, das erfüllt uns schon mit großem Stolz“, sagt der Westfalia-Trainer.
Auch hier hilft mal wieder der Blick zurück. Knappmann erinnert daran: „In unserer letzten Oberliga-Saison haben wir 19 Spiele gebraucht, um auf sechs Punkte zu kommen. Die haben wir jetzt schon nach zwei Spieltagen.“ Nimmt man das vor der Saison selbst gesteckte Ziel der Herner, waren das jetzt die ersten zwei Dreier für den schnellstmöglichen Klassenerhalt. Eine Perspektive über den Ligaverbleib hinaus eröffnet sich dadurch nicht zwangsläufig. Die Frage, ob der Verein sich nach diesem guten Auftakt ein anderes Ziel steckt, die beantwortet Christian Knappmann so: „Ich habe von den Verantwortlichen noch nichts anderes gehört.“ Auf den Punkt nach zwei Spieltagen gebracht: „Es bleibt unser Anspruch, dass wir in dieser Liga jedes Spiel gewinnen können. Aber nicht müssen“, so Knappmann.
Mit Blick aufs kommende Wochenende sagt der Herner Trainer: „Jetzt sind wir gierig, dass es nächsten Sonntag neun Punkte werden.“ Da sind die Herner in Lippstadt zu Gast, die in der Schalker Arena mit 1:1 beim Ligafavoriten FC Schalke 04 U23 punkteten.
Die besten Wünsche gab’s jedenfalls nach der Pressekonferenz von Hassels Trainer Sascha Erbe: Er gab den Hernern ein „viel Erfolg“ für den Rest der Saison mit – außer im Rückspiel gegen sein Team – und drückte seinem Trainerkollegen Knappmann die Daumen: „Lasst’s weiter krachen.“ Heimspielfaktor war auf dem Rasen nicht so groß
Wie viel Heimspiel steckte für die Westfalia in der Begegnung gegen Hassel, weil sie wegen der Umbauarbeiten im Stadion am Schloss in die Wanne-Eickeler Mondpalastarena ausgewichen war? Christian Knappmann war überrascht und erfreut über die Zahl von 480 Zuschauern. Darunter auch Ex-Profi Thorsten Legat, der das Debüt seines Sohnes Nico für die Westfalia beobachtete. Auch von der Stimmung war Knappmann angetan.
Es reicht aber wohl, wenn die Westfalia nur für eine Übergangszeit ihre Heimspiele in der Nachbarschaft austrägt. Denn auf dem Rasen sei der Heimspielfaktor nicht so groß gewesen: „Für Fußballer ist das eben so: Du hast ein gutes Gefühl, wenn Du weißt, dass du auf deinem eigenen Platz spielst.“