Es war 70 Minuten lang eine klare Sache an der Feuerbachstraße. Unter den Augen von Karsten Hutwelker und Dietmar Grabotin führten die SF Baumberg früh mit 2:0 und dominierten die Partie nach Belieben. Die knapp 250 Besucher sahen eine TuRU-Elf, die bis dahin nicht stattfand. „Durch den späten Anschlusstreffer haben wir unsere zweite Luft erhalten“, fand Frank Zilles die passenden Worte.
Ende der Saison endet eine Ära in Oberbilk. Wenn Dennis Brinkmann den Erfolgscoach nach acht Jahren ersetzt, wird einiges nicht mehr so sein, wie es einmal war. Dass Zilles immer noch das Gespür und das richtige Händchen hat, bewies er mit der Einwechslung von Julian Kray in Minute 59. Der Joker stach gleich doppelt und drehte die Partie mit seinen beiden Treffern zum 2:2 (78.) und per sehenswertem Kopfball zum 3:2 (84.). „Es macht hier einfach Spaß. In jedem Fall war es der richtige Schritt, den WSV im Winter zu verlassen. Hier habe ich wieder viele Spielanteile und schieße sogar meine Tore“, war der 19-jährige Rechtsaußen glücklich über den Spielverlauf. „In der Halbzeit hat unser Trainer die richtigen Worte gefunden.“
Und mit seiner Einwechslung auch die richtigen Taten vollbracht. Ob der Youngster auch in der kommenden Saison ohne Zilles bei TuRU bleibt, mochte der Ex-Wuppertaler noch nicht verraten: „Mal sehen, wie die Gespräche verlaufen“, hält Kray sich seine Zukunft erst einmal offen.
Dabei waren es die Baumberger, die von der ersten Minute an ordentlich Dampf entfachten. Ausgerechnet Miguel Lopez-Torres, der unter Zilles in Solingen erfolgreich wurde und später mit ihm zu TuRU wechselte, gab die Vorlage zum 0:1 durch Patrick Jöcks (16.) und erzielte das 0:2 selbst (23.). „Wir müssen eben auch gegen unangenehme Dinge angehen. Das habe ich meinen Jungs in der Pause gesagt“, gewährte der TuRU-Coach Einblicke in seine Kabinenansprache.
Wo und ob Zilles im Sommer das Zepter schwingt, steht noch nicht fest. Die Konkurrenten dürften den Blick in Richtung Oberbilk längst aufgenommen haben.