Das Warten hat ein Ende: 270 Minuten musste sich der TSV Marl-Hüls gedulden, ehe die Marler wieder drei Punkte holten. Neben Vorbereitungspech und Verletzungssorgen stand die Tatsache, dass der Hinrunden-Vierte der Oberliga-Westfalen im Jahre 2017 noch nicht siegen konnte. Nach der Begegnung gegen die Amateure der Arminia aus Bielefeld aber alles Schnee von gestern - bis auf die Verletzungssorgen, denn die bleiben dem TSV auch weiterhin erhalten.
Trainer Michael Schrank bekam vor allem in der ersten Hälfte ein dominantes Auftreten seiner Mannschaft zu Gesicht. Doch die Anfangsphase gehörte den Gästen aus Bielefeld. Etwa zehn Minuten brauchten die Marler, um sich im Spiel einzufinden. Nach der kurzen Eingewöhnung nahmen die Gastgeber das Spiel in die Hand. Wenige Minuten später sorgte Ilias Anan für den Treffer des Tages: Nach einem gescheiterten Klärungsversuch der Bielefelder Hintermannschaft landete der Ball vor den Füßen von TSV-Winterneuzugang Anan, der anschließend zum 1:0 traf.
Nach dem Führungstreffer wirkten die Gastgeber aufgeweckter und energischer, waren fortan schlichtweg die bessere Mannschaft. Das sah auch Trainer Schrank nach dem Spiel so: „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Das war taktisch eine Glanzleistung, was wir abgerufen haben. Das Meiste, was wir im Vorfeld besprochen haben, wurde umgesetzt.“ Viel zur angesprochenen Glanzleistung hat sicherlich das Defensiv-Verhalten des Tabellenvierten beigetragen. Die geschlossene Kompaktheit, mit der die Marler die Arminen in Halbzeit eins weitestgehend vom eigenen Tor fernhalten konnten, dürfte ein großer Faktor für die lang ersehnten drei Punkte gewesen sein. „Wir haben den Gegner kaum ins Spiel kommen lassen, hätten wir die Konter erfolgreich zu Ende gespielt, hätten wir noch höher gewonnen“, betonte Schrank.
In der ersten Halbzeit wirkte das Arminen-Spiel wahrlich teilnahmslos. Nicht allerdings in Durchgang zwei: Der TSV verschlief erneut die ersten Minuten nach Wiederanpfiff und lud die Gäste förmlich ein, zunehmend druckvoller zu werden. Die Chance zum Ausgleich vergab Almir Kasimovic vom Punkt: Den Strafstoß in der 68. Spielminute ballerte der DSC-Kapitän deutlich über die Latte. Am Ende ging der 1:0-Heimerfolg aber in Ordnung, auch wenn die Bielefelder letztlich sogar mehr Ballbesitz hatten. „Bezüglich der vielen Statistiken einiger TV-Experten: Wer mehr Ballbesitz hat, der gewinnt nicht automatisch das Spiel. Wir waren effektiv und haben verdient gewonnen“, war sich Schrank unter Zustimmung des Bielefeld-Coaches Andre Kording sicher.