"Wir kamen etwas schwer in die Gänge, durch diesen Erfolg sollten wir aber gelöster werden." In der Defensive agierte die SSVg mit der Viererkette, vorher war es die Dreier-Version. Tokat: "Die Stabilität war da, die Chancenverwertung muss noch besser werden." Das soll gegen Homberg am kommenden Sonntag (15 Uhr, Stadion Sonnenblume) umgesetzt werden.
Wieder mit dem Deutsch-Türken. "Die doppelte Staatsbürgerschaft habe ich schon länger", erläutert der Akteur, der in Deutschland geboren wurde und Ratingen noch bei Vater Ihsan und Mutter Saliha wohnt. Die kommen ursprünglich aus dem türkischen Ordu, einer Provinzhauptstadt an der östlichen Schwarzmeerküste. "Früher war ich dort immer für sechs Wochen im Urlaub", erinnert sich der 1,76 Meter-Mann, "Deutschland hat mir dann schon irgendwann gefehlt." Und das, obwohl die in einer malerischen Bucht gelegene 110000-Einwohner-Stadt von den Bewohnern nicht umsonst "Küçük Paris" ("Klein-Paris") genannt wird.
Vielleicht kommt irgendwann der Sprung in die Türkei, schließlich beweist das ehemalige Duisburger Zebra Ehrgeiz: "Zurzeit konzentriere ich mich nur auf den Fußball, ich warte einmal ab, was in den nächsten beiden Jahren passiert." Anfragen kamen bereits von einigen Beratern. Noch erhielt die SSVg den Vorzug. Dabei kennt der offensive Mittelfeldspieler Beispiele persönlich, die beweisen, wie schnell es gehen kann. "Serkan Calik ist ein guter Freund von mir", nickt Tokat. Der Ex-Essener wechselte im Sommer bekanntlich zu Galatasaray. SMS gehen hin und her. Das sind Gedanken, die einen jungen Akteur schon einmal um den Schlaf bringen können, nicht aber Tokat, der komplett entspannt wirkt.
Auch wenn er anerkennend den Daumen hebt: "Schick, Galatasaray ist wie Real Madrid in Spanien." Wie gesagt, der ehemalige Mönchengladbacher wohnt noch in Ratingen, spielt für Velbert. Jeden Morgen absolviert Tokat eine Einheit im Fitness-Studio, viel freie Zeit gehört der Freundin (O-Ton: "Wer das ist, halte ich noch geheim."). Am Ende der Spielzeit soll die SSVg Teil der neuen Regionalliga sein. "Jetzt geht es aufwärts", legt sich Tokat fest. Deshalb soll Homberg leiden.