Ob Imre Renji genauso gelassen auf das Wechselverbot von Schiedsrichter Marcel Neuer reagiert hätte, wenn er gewusst hätte, welche Folgen die Einwechslung des ehemaligen Schermbeckers Tim Dosedal haben würde?
Denn Dosedal erzielte nur drei Minuten nach seiner Einwechslung das erlösende 1:0 für den TuS Ennepetal. Nach einem Eckball von seinem Teamkollegen Robin Gallus musste Dosedal den Ball nur noch über die Linie drücken. Marienborn bekam den eingewechselten Spieler im Strafraum nicht unter Kontrolle. Trainer Thorsten Nehrbauer fand im Anschluss an das Spiel eine einfache Erklärung für das Gegentor: „Wir haben keine Zuteilung bei dem neuen Spieler, obwohl das eigentlich klar angesagt war. Dadurch kriegen wir das 1:0.“
Was den Schiedsrichter dazu bewog, dem Wechselwunsch der Ennepetaler in der 79. Spielminute nicht zuzustimmen, ist unklar. Nachdem er sich erkundigte, ob sich denn ein Spieler verletzt habe und darauf ein „Nein“ als Antwort bekam, wiegelte er die Sache mit einem einfachen „Dann nicht“ für den Moment ab. Erst in der nächsten Spielunterbrechung durfte Renji seinen Wechsel vollziehen.
Nach dem 1:0 für den TuS Enneptal ging dann alles ganz schnell. Innerhalb von fünf Minuten führte ein Eckball auf der anderen Seite zum vermeintlichen Ausgleich, den Schiri Neuer aufgrund einer strittigen Abseitsstellung abpfiff. Der darauffolgende Angriff der Ennepetaler sorgte dann für den Endstand. Es war erneut Tim Dosedal, der alleine vor dem Marienborner Schlussmann Florian Hammel auftauchte und den Ball sicher im Netz untergebrachte.
Am Ende ein durchaus glücklicher Sieg für den TuS Ennepetal. Auch Renji sah den Sieg realistisch: „Ich denke nicht, dass wir unbedingt zwei Tore besser waren heute. Dafür hat Kaan auch ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir dürfen aber die Tabellensituation nicht vergessen. Die anderen Mannschaften punkten auch. Wir haben jetzt gegen vermeintlich schwächere Gegner nicht gepunktet und jetzt müssen wir dran sein. Das war sehr wichtig.“