Es lief die 91. Spielminute im Dortmunder Signal-Iduna-Park, als David Odonkor auf der rechten Außenbahn los sprintete, auf Oliver Neuville flankte und ganz Fußballdeutschland in Ekstase versetzte. 1:0-Sieg im WM-Gruppenspiel 2006 gegen Polen – die sportliche Sternstunde von Odonkor. Seit nunmehr etwas über einem Jahr ist der Ex-Spieler von Borussia Dortmund Sportlicher Leiter der Hammer SpVg. Mit uns hat er über seine bisherige Zeit, den kommenden Gegner Arminia Bielefeld II und die Regionalliga gesprochen.
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Herr Odonkor, wie zufrieden sind Sie bisher mit ihrer Zeit bei der Hammer SpVg? Ich fühle mich sehr wohl hier und bin mit der sportlichen Entwicklung sehr zufrieden. Ich habe schon immer gesagt: Wir dürfen nicht übertreiben. Für unsere Verhältnisse spielen wir im Moment einen sehr guten Fußball – das freut mich natürlich sehr.
Was meinen Sie genau mit ihren Verhältnissen? Naja, man muss sich ja nur mal die Möglichkeiten anschauen, die zum Beispiel TuS Erndtebrück hat. Sie haben enorme Qualität im Kader und auch die finanziellen Mittel, um hochkarätig nachzurüsten. Sie sind ja auch aus der Regionalliga abgestiegen. Da brauchen wir dann gar nicht erst versuchen mitzuhalten.
Aber auch Ihre Mannschaft ist in dieser Saison bisher sehr erfolgreich unterwegs, steht aktuell auf dem zweiten Tabellenplatz. Was macht die Hammer SpVg derzeit so stark? Wir arbeiten in jeder Trainingseinheit an unseren Fehlern. Der Spaß am Fußballspielen hat bei uns eine sehr hohe Bedeutung und steht im Vordergrund. Wir machen uns nicht so viele Gedanken, wollen die Zuschauer begeistern. Wir sind aber auch nicht frei von Schwankungen.
Am vergangenen Spieltag in Lippstadt verlor ihr Team mit 0:2. War das so eine angesprochene Schwankung? Ja, aber so etwas kann immer mal wieder passieren. Klar, gegen einen Mitkonkurrenten ist eine Niederlage immer doppelt bitter. Aber so ist nun mal Fußball. Wir haben das Spiel analysiert, die Probleme angesprochen und unsere Schlüsse daraus gezogen. Nach vorne müssen wir wieder mehr Durchsetzungskraft entwickeln. Ich bin zuversichtlich, dass wir im nächsten Spiel einen positiven Auftritt unserer Jungs erleben werden.
Zu Hause geht es gegen Arminia Bielefeld II. Was erwarten Sie für einen Gegner? Arminia hat eine sehr hungrige und talentierte Mannschaft. Im Hinspiel (2:0) haben wir es super gemacht. Ich denke, wenn wir unsere Fähigkeiten durchsetzen können, dann haben wir auch eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir werden auf jeden Fall bis zum Spiel noch Vollgas geben, um uns bestmöglich einzustellen.
Wagen wir einen kleinen Blick in die Zukunft. Ist die Regionalliga aktuell ein Thema? Wenn wir am Ende der Saison immer noch da stehen, wo wir aktuell sind – dann sagen wir natürlich nicht Nein. Aber wenn es dann am Ende Platz drei oder vier ist, dann haben wir immer noch eine richtig gute Saison gespielt und wären absolut zufrieden damit.