Der TV Jahn Hiesfeld hat die Mitglieder seines Sponsorenpools „Club 100“ für Samstagnachmittag ins Vereinshaus eingeladen. Ab 14.30 Uhr gibt’s dort Erbsensuppe für die Gönner. Wenn sie ihre Bäuche gefüllt haben, können sie auf dem Kunstrasenplatz nebenan beobachten, wie die Hiesfelder Fußballer eine Suppe auslöffeln, die sie sich selbst eingebrockt haben: Um 16 Uhr ist Anpfiff zum Kellerduell in der Oberliga gegen Turu Düsseldorf.
In das Nachholspiel gehen beide Teams auf Augenhöhe. Beide liegen mit 15 Punkten noch auf den rettenden Plätzen 13 und 14, nur durch die um zwei Treffer bessere Tordifferenz von Schwarz-Weiß Essen auf dem ersten Abstiegsrang getrennt. Der Saisonverlauf ist auch sowohl auf Hiesfelder als auch auf Düsseldorfer Seite ähnlich: Weder die eine noch die andere Mannschaft kam nach dem ersten Spieltag in der Tabelle höher als auf den achten Platz, die Tendenz weist nahezu kontinuierlich eher abwärts als nach oben.
Hoffnung aus den letzten Spielen Hoffnung schöpft Trainer Hans-Georg Mewes aus den letzten beiden Partien, dem 1:0 im Heimspiel gegen Ratingen und zuletzt dem couragierten, wenn auch erfolglosen Auftritt beim Tabellenführer in Uerdingen, wo das Spiel nach einer 2:0-Führung noch mit 2:3 verloren ging. Kämpferisch präsentierte sich die Elf da so, wie es sich der 67-Jährige wünscht. Doch taktisch sah er noch Defizite: „Bei Ballverlusten müssen wir schlauer spielen“, fordert Mewes, „da dürfen wir den Gegner nicht über siebzig Meter laufen lassen, sondern müssen auch mal ein taktisches Foul riskieren. Bisher sind wir in der Hinsicht zu brav.“
Allzu aggressiv vor dem gegnerischen Tor präsentierte sich allerdings auch der Gegner in den ersten 14 Spielen der Saison nicht. Gerade einmal 13 Tore schoss Turu, stellt mit 19 Gegentreffern jedoch immerhin die fünftbeste Verteidigung der Liga. Gegen den TV Jahn durften die Düsseldorfer zuletzt beim 1:1 am 31. Mai 2015 jubeln; in der Saison 2015/16 siegten die „Veilchen“ in Oberbilk 2:0 und auf eigener Anlage sogar 3:0. „Schorsch“ Mewes rechnet trotzdem gegen das Team, das vergangene Woche im Niederrheinpokal gegen den Drittligisten MSV Duisburg 0:6 verlor, mit einer engen Auseinandersetzung: „Letztlich kommt es darauf an, wer mehr Leidenschaft, Einsatz und Siegeswillen zeigt.“ Jan Pirschel ist nach langer Verletzung zumindest wieder im Kader.