Die SSVg Velbert hat ihre Position in der Spitzengruppe der Fußball-Oberliga behauptet. Im Verfolger-Duell erkämpften sich die Niederberger ein 2:2 beim VfR Krefeld Fischeln, womit sie sogar auf den zweiten Tabellenplatz klettern konnten. Denn Mitkonkurrent SV Schonnebeck handelte sich gleichzeitig beim überraschenden 0:3 gegen den SC Düsseldorf die erste Saisonniederlage ein.
Verfolgertrio fast gleichauf Allerdings liegen die drei Verfolger von Spitzenreiter KFC Uerdingen — Velbert, Fischeln und Schonnebeck — derzeit fast gleichauf. Alle haben 25 Punkte und sind nur durch die Tordifferenz voneinander getrennt. Aber nicht nur deshalb schenkt SSVg-Trainer Karsten Hutwelker der Tabellensituation gar nicht so eine große Beachtung. Vielmehr beschäftigt ihn die eigene Mannschaft. Ihr Auftreten bereitet ihm weiter Sorge, weshalb er trotz des achtbaren Ergebnisses seine Enttäuschung nicht verhehlte.
„Sicher: Das Ergebnis ist aller Ehren wert. Ein Punkt in einem Auswärtsspiel bei einem starken Team aus der Spitzengruppe. Dennoch kann ich mit dem Auftreten meines Teams nicht zufrieden sein. Sie wirkt immer noch sehr verunsichert “, betonte der Ex-Profi. An der Einstellung liege es nicht. Den Charakter und die Moral, die der Trainer seinem Team bescheinigt, konnten die Blauen in Krefeld auf jeden Fall nachweisen. Sie kamen nach zwei Rückständen wieder zurück und erkämpften sich auch verdient, so Hutwelker, den Punkt in der Seidenstadt. Aber fußballerisch seien wieder viele Wünsche offen geblieben.
Die beiden Gegentore führte der SSVg-Trainer als Beispiel an: „In beiden Fällen halfen wir mit, indem wir durch völlig unnötige Foulspiele Freistöße provoziert haben. Und beim 2:1 fliegt der Freistoß dann auch noch durch ein Loch in unserer Mauer. Das geht eigentlich überhaupt nicht“, grollte Karsten Hutwelker.
Beim zwischenzeitlichen 1:1 profitierten dann auch die Velberter von einem Foulspiel. Patrick Dytko wurde im Strafraum unfair gestoppt und Said Benkarit verwandelte den Elfmeter.
Beim 2:2 zahlte sich dann eine im Training geübte Variante aus: Kapitän Niklas Andersen verlängerte per Kopf einen weiten Einwurf von Kevin Kehrmann zum aufgerückten Abwehrspieler Alban Sabah, der die Kugel dann über die Linie bugsierte und damit das Remis rettete. Ein gutes Ergebnis, aber noch keine gute Leistung, wie Hutwelker betont. „Es ist mir einfach Rätsel, warum es so ist – aber wir sind weiterhin weit von der Leistung der ersten Spieltage entfernt.“