"Der Gegner hat einfach mehr Leidenschaft und Herz investiert", bilanzierte Westfalia-Trainer Björn Mehnert nach der Niederlage. Mehnert weiter: "Ich bin enttäuscht, weil ich das erste Mal nach einem Derby sagen muss, dass es eine verdiente Niederlage war."
Dabei erwischte seine Mannschaft einen Start nach Maß. Bereits in der zweiten Minute brachte Adrian Cieslak die Hausherren in Führung. Die Gäste bekamen einen Eckball nicht vernünftig geklärt, blockten den ersten Schuss von Cihad Kücügyagci zwar noch ab, aber beim Versuch von Cieslak waren die Hammer machtlos. Der frühe Führungstreffer gab der Elf vom Papenloh aber überhaupt keine Sicherheit und auch die Mannschaft von HSV-Coach Sven Hozjak brauchte ein paar Minuten um den frühen Rückschlag zu verdauen. Dann allerdings übernahm die Spielvereinigung mehr und mehr die Kontrolle über die Begegnung und kam noch vor der Pause zum verdienten Ausgleich. Eine Flanke von Mike Pihl grätschte Nils Kisker am zweiten Pfosten über die Torlinie (32.)
Wir liegen am Boden. Jetzt müssen wir wieder aufstehen. So ist das im Leben und so ist das auch im Sport.
Björn Mehnert
In der zweiten Halbzeit bestimmte die Hammer SpVg weiter die Begegnung. Torchancen waren allerdings Mangelware. Erst als Schiedsrichter Sören Storks zehn Minuten vor dem Ende auf den Punkt zeigte, wurde die Begegnung hektisch. Der eingewechselte Giacomo Serrone wollte flanken, Tim Neumann die Flanke verhindern, Neumann bekam den Ball aus kurzer Distanz an die ausgestreckte Hand - Schiedsrichter Storks pfiff sofort. Yakup Köse schob den fälligen Strafstoß zum umjubelten 2:1-Siegtreffer in die linke Ecke (81.). Im Anschluss kamen die Gastgeber lediglich zu einem Abschluss durch Mathieu Bengsch, der war aber leichte Beute für Hamms Torwart Philip Faderl.
"Derbysieger, Derbysieger", schallte es am Ende aus der Kabine der Gäste. Auf der Pressekonferenz lobte der zufriedene Hozjak den Auftritt seiner Mannschaft: "Ich bin echt stolz auf die Truppe. Das war nicht einfach, weil wir schon nach zwei Minuten hinten lagen. Und dann noch einmal mit Herz, Wille und Leidenschaft ins Spiel zurückzukommen, ist mit Blick auf die Niederlage aus der letzten Woche sicherlich doppelt zu bewerten." Nach drei Spieltagen liegt die HSV mit sechs Punkten voll im Soll.
An der strittigen Elfmeterentscheidung wollten beide Trainer das Resultat aber nicht festmachen. "Über die Entscheidung kann man sich streiten, ob das wirklich ein Handelfmeter war oder nicht. Mir ist das aber völlig egal, weil es positiv für uns war", so Hozjak. Mehnert stimmte zu: "Letztendlich ist es egal ob er den pfeift. Wir haben keinen Punkt verdient gehabt."
Rhynern verlor bereits das dritte Spiel in Serie. Zuvor gab es gegen den TuS Erndtebrück und den SC Roland Niederlagen. "Wir liegen am Boden", sagte Mehnert, der eine Reaktion von seiner Mannschaft erwartet: "Jetzt müssen wir wieder aufstehen. So ist das im Leben und so ist das auch im Sport."