Am Ende hagelte es eine 0:6-Niederlage. Nach dem Abpfiff herrschte Katerstimmung beim ASC Dortmund. Durch einen Erfolg hätte man sich seiner Abstiegssorgen entledigen können. Doch es kam ganz anders: Mit 0:6 schoss der TuS Ennepetal den Dortmunder Vorstadtklub im eigenen Waldstadion vom Platz. Ohne Cheftrainer Daniel Rios an der Seitenlinie, der mit Verdacht auf Blinddarmentzündung im Krankenhaus liegt, begannen die Aplerbecker engagiert und konnten sich Feldvorteile erspielen. „Wir hatten die bessere Spielanlage und hatten einige Chancen“, erklärte Rios-Vertreter Rafael Wrosok, „doch durch zwei Fehler fangen wir uns zwei Gegentore praktisch aus dem Nichts.“ Christian Nettersheim (14.) und Leon Enzmann (37.) nahmen die Geschenke dankbar an.
Bereits kurz nach dem Wiederanpfiff war die Partie entschieden. Nettersheim erhöhte auf 3:0 (48.). „Das 0:3 war der Knackpunkt“, betonte Torjäger Kevin Brümmer, der „Auflösungserscheinungen“ beim ASC feststellte. Im Saisonendspurt geht den Dortmundern die Luft aus. „Uns gehen die Körner aus. Anscheinend haben wir die Saison zu früh abgehakt“, analysierte Wrosok die Niederlagenserie. Seit sechs Spielen wartet der ASC auf einen Dreier.
„Die Partie empfand ich nicht so eindeutig, wie sie am Ende ausging“, sagte Imre Renji, der mit der Leistung seiner Mannschaft mehr als zufrieden war. Endlich habe man die Tore gemacht und Moral bewiesen, so der TuS-Coach: „Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt“. Robin Gallus (56., 59.) und Enzmann (83.) sorgten mit drei weiteren Treffern für den deutlichen Sieg – die höchste Niederlage des ASC in dieser Saison.
Durch den Erfolg des SV Schermbeck gegen die Sportfreunde Siegen haben die Dortmunder nur noch ein Fünf-Punkte-Polster auf einen Abstiegsplatz bei noch zwei ausstehenden Spielen. „Wir haben das Potential, um die nötigen Punkte noch zu holen“, zeigte sich Wrosok kämpferisch. „Jeder muss sich an seine eigene Nase packen. Gegen Hamm reicht Schönspielen nicht“, appellierte ASC-Torjäger Brümmer: „Wir sind im Abstiegskampf und müssen fighten. Wir müssen nun mit einfachen Mittel den Deckel in Sachen Klassenerhalt draufmachen“.