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Oberliga Nordrhein: VfB Speldorf – RW Oberhausen 1:1 (1:0) (Ortstermin)
Derby von schweren Ausschreitungen überschattet

Oberliga Nordrhein: Derby von schweren Ausschreitungen überschattet (Ortstermin)
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Es war das größte Spiel des VfB Speldorf seit langer Zeit – und es wird noch viele, viele Jahre im Gespräch bleiben. 1:1 endete das Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen, es gab Tore, Sprechchöre, Schlägereien, Unterbrechungen, Blaulicht. War das Amateurfußball der reinen oder der übleren Sorte? revierkick.de zeichnet die fünf Akte dieses Ortstermins nach.

Erster Akt: das Vorspiel

Es ist der 27. Mai 2006. Rot-Weiß Oberhausen steht endgültig als Absteiger in die Oberliga fest. Riesenjubel beim VfB Speldorf. Die Grün-Weißen freuen sich auf eine dicke fünfstellige Einnahme. Sechs Wochen später folgt der Spielplan. Der 17. September 2006 wird der grün-weiße Fußball-Feiertag am Blötter Weg. Das „Spiel der Spiele“. Die Planungen laufen an, ebenso Gespräche mit der Polizei. Der VfB will am Freitagabend spielen – die Polizei lehnt ab. Die nächste Auflage: Der VfB darf nicht mehr als 2500 Karten verkaufen. Nummer drei: Es muss eine Fantrennung geben. Vorverkauf, Fantrennung: Wörter, die der VfB im Lexikon nachschlagen muss. Zwei Wochen vor dem Spiel, am 3. September, beginnt der Vorverkauf. Innerhalb von zehn Tagen sind die Tickets weg. Zu beiden Fangruppen gehören polizeibekannte Hooligans diverser Profiklubs (u.a. RW Essen, FC Schalke 04). RWO bietet den Speldorfern an, den eigenen zweitligaerprobten Ordnungsdienst mitzubringen – der VfB lehnt ab. In den Internetforen wird heiß diskutiert. Die Polizei liest mit, bereitet sich vor. Die Tage, Stunden, Minuten und Sekunden verrinnen. Sonntag, 14.30 Uhr, rein ins kleine Stadion an der „Blötte“.

Zweiter Akt: Die Stunde vor dem Anpfiff

In der Mülheimer Stadtmitte treffen sich etwa 200 RWO-Fans und planen, zum Stadion zu laufen. Ihr Spaziergang sollte sie an der Stammkneipe etlicher VfB-Anhänger vorbeiführen, was die Polizei verhindert. Auf dem Weg zum Blötter Weg ruht der Verkehr der Straßenbahnlinie „901“. Erste Ausschreitungs-Vorläufer?

Ab ins Stadion. Der erste Eindruck: Es ist voll. Pickepackevoll. Die komplette Presse-Prominenz der Oberliga weilt auf der Tribüne, ja, sogar Manni Burgsmüller. Vor der Pommesbude unterhalten sich zwei Fans. Der eine berichtet von einem Gespräch, das er am Eingang zwischen einem Fan und einem Polizisten belauschte. „Da sagt der Fan: ,Warum darf ich nicht rein? Mein bundesweites Stadionverbot gilt nur für die erste, zweite und dritte Liga.’ Sachen gibt’s.“ Es ist – ein Blick auf die Tabelle genügt – ein Spitzenspiel. RWO ist Zweiter, Speldorf Vierter. Doch der Ex-Zweitligist tritt trotzdem als haushoher Favorit an. Der Stadionsprecher gibt die Aufstellungen bekannt: Speldorf beginnt mit nur einer Spitze, RWO mit der üblichen Besetzung. Einlaufen. Die RWO-Fans bieten eine spannende Choreographie: „Eure Kurve ist leer. Unsere ist ein Fahnenmeer.“ Es ist friedlich. Anpfiff.

Auf Seite 2 und 3: Die Partie, das "Nachspiel", Stimmen zum Derby sowie ein Medienspiegel

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