Dass der Fusionsklub um das Trainergespann Robert Palikuca / Olivier Caillas den Favoriten aus Wuppertal und Uerdingen Paroli bieten kann, ist auch ein Verdienst von Flügelflitzer Aleksandar Pranjes. Der gebürtige Kamp-Lintforter konnte in zehn Einsätzen schon fünf Tore verbuchen und drei weitere Treffer vorbereiten. RevierSport sprach mit dem 24-jährigen Meerbuscher Sommerneuzugang über die bisherige Spielzeit.
Aleksandar Pranjes, was macht den TSV so stark? Unser Saisonstart ist einfach überragend. Wir haben eine gute Mannschaft mit erfahrenen Spielern, die schon höherklassig aktiv waren. Der TSV Meerbusch ist wie eine große Familie und das überträgt sich auf die Mannschaft und auf den Platz. Zudem haben wir mit Robert Palikuca und Olivier Caillas natürlich zwei absolute Profis, die ihr Werk verstehen und uns jede Woche optimal auf den Gegner vorbereiten. Wenn die Trainer etwas erzählen, dann nimmt man ihnen das auch ab. Sie waren Profis und haben in der Bundesliga beziehungsweise 2. Liga gespielt.
Apropos Profi: Sie standen in der vergangenen Saison beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag, wo ebenfalls unter Profibedingungen gearbeitet wird. Warum hat es im Saarland mit dem Durchbruch nicht geklappt? Ich kam aus der Oberliga vom TuS Bösinghoven zu so einem großen Verein wie Saarbrücken und war das erste Mal von zuhause weg. Für mich war es sehr schwer, sich in dieser neuen Welt mit ehemaligen Zweit- und Drittligaprofis durchzusetzen. Als eine Art No-Name war es nicht einfach, aber auch eine tolle Erfahrung. Ich wollte im Winter unbedingt weg und war mit den Sportfreunden Lotte schon einig. Leider entschieden sich die Verantwortlichen für einen anderen Spieler und der Wechsel platzte am letzten Tag der Transferperiode. Mein Vertrag wurde in Saarbrücken aufgelöst und ich blieb dann ein halbes Jahr ohne Verein. Das war eine scheiß Zeit.
Wenn die Trainer etwas erzählen, dann nimmt man ihnen das auch ab. Sie waren Profis und haben in der Bundesliga beziehungsweise 2. Liga gespielt.
Pranjes über das Gespann Palikuca/Caillas
Im Sommer haben Sie sich beim KFC Uerdingen vorgestellt. Auch hier kam es letztendlich nicht zum Wechsel. Der KFC dürfte sich jetzt vielleicht ärgern... (lacht) Sie spielen auf meinen Doppelpack an. Ja, das war ein schönes Gefühl, als wir zuletzt gegen Uerdingen 2:2 spielten und ich beide Tore schoss. Dazu noch solche Treffer, die man nicht jeden Tag erzielt. Aber ein perfekter Abend war es leider nicht, ich hätte den Sieg gerne gegen meine Buden eingetauscht. Zuvor hatte ich mich in der Sommerpause beim KFC vorgestellt und auch ein Testspiel absolviert. Aber Trainer Michael Boris sagte meinem Berater ab. So ist das Geschäft. Man sieht sich aber immer zweimal im Leben.
Was ist in dieser Saison noch mit dem TSV Meerbusch drin und welche persönlichen Ziele verfolgen Sie? Wir wollen als Mannschaft mit guten Leistungen die Großen der Liga weiter ärgern und so viele Punkte wie möglich holen. Ich persönlich will mich für höhere Aufgaben empfehlen und mein ganzes Potenzial für den Erfolg des TSV Meerbusch abrufen. Ich bin 24 Jahre und weiß, dass man nicht jünger wird. Manchmal denke ich darüber nach, warum es andere geschafft haben und ich nicht. Aber eigentlich macht das keinen Sinn. Fußball ist ein Tagesgeschäft, in dem man auch schnell wieder hochkommen kann.