Nach einer recht unsicheren Anfangsphase steigerte sich der Gast aus der Landesliga von Minute zu Minute. Nach einer Viertelstunde rappelte es, wie aus heiterem Himmel, im Kasten der Krefelder. Pascal Hühner traf zur Führung für die Klever. Nur knapp sieben Minuten später erhöhte Levon Kurikciyan mit einem Sonntagsschuss auf 2:0.
Ein Raunen ging durch die Grotenburg. Die knapp 400 Zuschauer hatten sich von ihrer Mannschaft deutlich mehr erhofft - gerade auch von Neuzugang Timo Achenbach, der vom Zweitligisten SV Sandhausen nach Uerdingen gewechselt ist. Doch auch er konnte für keine zündenden Ideen sorgen. Erst in der 54. Minute erlöste Uerdingen seine Anhänger und verkürzte durch Takehiro Kubo zum 1:2-Endstand.
Fehlender Kampf
Für KFC-Coach Michael Boris war die Partie ein "guter, intensiver Test". Ihm fehlte es aber besonders an einem: "Wir dürfen nicht immer versuchen, alles spielerisch zu lösen. Wir müssen mehr über den Kampf kommen." In einer Videoanalyse wird der Trainer die Begegnung gegen Kleve gemeinsam mit seinen Schützlingen genauer unter die Lupe nehmen. "Genau dafür sind Testspiele da. Jetzt können wir aus Fehlern lernen und an unseren Defiziten arbeiten", betont Boris.
Besonders ärgerlich für den KFC sind Verletzungen, die sich während des Aufwärmens und des Spiels ereignet haben. Darko Anic, Armand Drevina und Takehiro Kubo mussten das Spielfeld vorzeitig verlassen.
Auch die Klever sind vom Verletzungspech nicht verschont geblieben. Mike Terfloth verließ humpelnd den Platz. Sogar der Mannschaftsarzt der Uerdinger musste aushelfen. "Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist", bangte Kleve-Coach Thomas von Kuczkowski nach der Partie und schob direkt hinterher: "Er war mit Abstand der beste Spieler auf dem Platz. Er ist so viel gelaufen, der Junge hat eine Diesellok im Körper."
Aber nicht nur mit dem verletzen Terfloth ist der Trainer zufrieden: "Die ganze Truppe hat ein gutes Spiel gezeigt und wir waren dem 3:1 näher als der KFC dem Ausgleich, obwohl sie deutlich mehr Ballbesitz hatten."