Es war eigentlich ein Freudentag im Lager der Gütersloher: Am 19. April hatte der FCG den Lokalkonkurrenten RW Ahlen - seines Zeichens absolute Güteklasse A in der Liga - verdient im Heidewald mit 2:0 geschlagen. Erste Unverbesserliche träumten bereits heimlich wieder von höheren Weihen, die eigentlich für den ehemaligen Zweitligisten vorgesehen seien.
Überraschungssieg bringt keinen Schub
Dreieinhalb Wochen später hat sich an der Dalke Ernüchterung eingestellt. Ausgerechnet nach dem unerwarteten Heimsieg gegen Ahlen hat der FCG vier Ligabegegnungen in Folge verloren. Beim 0:3 gegen Arminia Bielefeld II, dem 0:3 in Rheine und dem 0:2 gegen Erndtebrück blieb die Mannschaft von Trainer Heiko Bonan sogar ohne eigenen Torerfolg. Die schwache Chancenauswertung der letzten Wochen hat sich im aktuellen Misserfolg manifestiert. "Es wird noch ganz eng werden, wenn sich nicht etwas ändert", warnt Heiko Bonan bereits. Ausgerechnet am kommenden Sonntag scheint aber der passende Gegner zum Stimmungswechsel ins Heidewaldstadion zu reisen. Der Tabellenvorletzte Westfalia Herne ist seit sieben Spielen ohne Sieg und muss unbedingt in Gütersloh gewinnen.
Geführt werden die Herner von Güterslohs Ex-Coach Holger Wortmann - durchaus eine pikante Situation in diesem für beide Seiten wichtigen Spiel. Positive Aussichten bringen den Güterslohern sportlich gesehen momentan die zahlreichen Vertragsverlängerungen, die der FCG schon unter Dach und Fach gebracht hat. So bleiben den Ostwestfalen unter anderem mit den Abwehrspielern Simon Schubert, Lars Beuckmann und Marc Birkenhake oder den Offensivakteuren Matthäus Wieckowicz, Waldemar Jurez und Vadim Thomas zahlreiche Leistungsträger über das Saisonende hinaus erhalten. Jetzt fehlt den Güterslohern nur noch das dringend benötigte Erfolgserlebnis, um die Stimmung endgültig wieder aufzuhellen.