Dass der Trainer auch noch am Tag nach der peinlichen 1:3-Klatsche gegen das Oberliga-Schlusslicht angefressen war, mutete keineswegs überraschend an. Denn wie die Hülser gegen den SVZ über den Rasen stolperten, das war nicht oberligareif. "Maximal zwei oder drei Spieler haben auf Oberliga-Niveau gespielt", urteilte Quante.
Doch letztlich war die Niederlage, die die Hülser in den tiefsten Abstiegssumpf gezogen hat, keine große Überraschung. Ein Knall in dieser Dimension musste kommen. Wer den VfB beim 4:3 gegen den ASC 09 beobachten durfte, schreit heute noch nach Beta-Blockern. Denn die Quante-Elf schaffte es sogar, in der Schlussphase eine 4:0-Führung ernsthaft in Gefahr zu bringen. Nur mit Glück und dank der schweren Beine der Dortmunder blieben drei Punkte am Badeweiher.
Das Muster war allerdings nicht nur in dieser Partie zu erkennen. Gegen den TuS Ennepetal und den FC Gütersloh spielte der VfB jeweils 1:1-Unentschieden, stieß mit dem Hintern jedoch achtlos wieder um, was die Stürmer vorne mühevoll aufgebaut hatten. Obschon die Hülser über einen oberligatauglichen Kader verfügen - in der Klasse muss mit Köpfchen gespielt werden.
Streng limitierte finanzielle Mittel
Ärgerlich ist das Auftreten für die Offiziellen wie Quante oder Teammanager Engin Yavuzaslan insbesondere deshalb, weil der Verein mit streng limitierten finanziellen Mitteln kämpft. Was insbesondere die beiden an Arbeit und Herzblut in den Klub investieren, wird - so lässt der Anblick der Hülser Leistung vermuten - mit Füßen getreten. "Wir hatten nicht die Möglichkeit, in der Winterpause einen sechsstelligen Betrag auf den Tisch zu legen und damit eine Mannschaft aufzubauen", weist Quante auf die Problematik hin. Er selbst hat es mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln probiert. "Wir haben versucht, die Mannschaft bei der Ehre zu packen und sind über die Motivation gekommen. Wir haben durchaus eine Mannschaft, die in der Oberliga spielen kann."
Und eigentlich sollten auch die Hülser Fußballer allmählich verstanden haben, dass es zum Scheitern verurteilt ist, nach einer Führung in den Verwaltungsmodus zu wechseln. "Wie wir auch gegen Zweckel mit dem 1:0 umgegangen sind, war fahrlässig", sagte ein resignierte Karsten Quante.
Letztlich, erklärt der Coach, liege seine Mannschaft mit bisher 26 Punkten bei zwei Nachholspielen im Soll. Die beiden Gegner, die da auf den VfB warten, heißen Ahlen und Lippstadt...