Um zu erahnen, wo der Schuh drückt, reicht im Prinzip schon der Blick auf die Tabelle: Der SVZ hat bisher gerade einmal elf Tore erzielt, braucht statistisch gesehen ganze 115 Minuten, um die Kugel im Netz des Gegners unterzubringen. "Bis zum Sechzehner spielen wir meist richtig gut, dann treffen wir aber oft die falsche Entscheidung", bemängelt Trainer Günter Appelt.
Ein echter Knipser, einen der als eiskalt zu bezeichnen wäre und mit einer zweistelligen Quote glänzen kann, fehlt im Kader der "Grünhemden". Fehlt noch? Angeblich hat der Tabellen-Vorletzte ja die Fühler nach René Lewejohann ausgestreckt. Der 30-Jährige, der unter anderem auf sieben Zweitliga-Einsätze zurückblicken kann, hat seinen Vertrag beim Westfalenligisten 1. FC Kaan-Marienborn aufgelöst und ist zu haben. Ist "Lewe" also ein Thema? "Jeder Stürmer ist eventuell ein Thema", meint Appelt salomonisch, er will sich bei seinen Gedankenspielen nicht zu tief in die Karten blicken lassen.
Seyit Ersoy darf nicht zu viel kosten
Und was ist mit Seyit Ersoy, der zwar nicht in Gladbeck, aber im direkt angrenzenden Gelsenkirchen wohnt? Der ehemalige Wattenscheider wird der Hammer SpVg in der Winterpause den Rücken kehren und würde in Zweckel seine alten Kumpels Aldin Kljajic und Ali Issa wiedersehen. "Am Ende ist die entscheidende Frage, ob solche Spieler für uns machbar sind", meint Appelt mit Blick auf das beschränkte Budget des Klubs.
Wie schwierig es ist, angesichts eines engen finanziellen Rahmens, einen schlagkräftigen Oberliga-Kader zusammenzustellen, wird deutlich, wenn Appelt an den Sommer denkt: "Unser Sportlicher Leiter André Schwarz und ich müssen einen enormen Aufwand betreiben. Wir haben allein vor dieser Saison mit 80 Spielern gesprochen." Ein 22-Mann-Kader kam am Ende zwar dabei heraus - nur eben ohne einen Goalgetter vom Dienst.