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Bugris Abschied
Ein "super Typ" hört auf

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Bugris Abschied: Ein "super Typ" hört auf

Nun ist es amtlich: Francis Bugri hängt seine Schuhe an den Nagel. Am Freitagabend veranstaltete der ASC 09 Dortmund ein Abschiedsspiel für ihn.

Auf die Aplerbecker Sportanlage waren viele ehemalige Wegbegleiter gekommen, um mit Bugri nochmal gegen den Ball zu treten. Nach der Partie sprach RevierSport mit dem Star des Abends und Mitspielern vom "Bugri und friends"-Team.

Francis Bugri: "Dass dies das Ende ist, habe ich schon realisiert. Anfang Juni habe ich mein letztes Spiel gemacht, was sehr emotional gewesen ist. Mich persönlich hat es sehr gefreut, dass wir den Aufstieg gepackt haben. Gerade jetzt wo die Jungs in der Vorbereitung sind und ich etwas weniger mache, realisiere ich es umso stärker. Ich bin froh, dass ich meine Karriere aus zeitlichen und nicht aus verletzungstechnischen Gründen beende. Wenn ich dann mal Zeit habe, kann ich zum Training kommen und mitspielen. Ich bin nicht aus der Welt, deswegen ist alles gut. Besser als sich mit dem Aufstieg zu verabschieden, geht es nicht. Auf der anderen Seite wäre es natürlich schön, noch ein Jahr Oberliga zu spielen. Aber zurückblickend war dies doch der perfekte Zeitpunkt. Ich bleibe dem Fußball treu. Ich werde weiter die Spiele des ASC verfolgen und hin und wieder beim Training mitmachen – ohne Fußball geht es nun mal nicht. Doch nun ist alles etwas ungezwungener (lacht)."


Daniel Rios (Trainer ASC Dortmund): "Ich habe noch nicht wirklich realisiert, dass Bugri nicht mehr dabei ist. In der Vorbereitung hat man schon gemerkt, dass er nicht da ist. Wir sind enge Freunde und telefonieren oft, daher ist das schon ein wenig komisch. Wir kennen uns mittlerweile gut 20 Jahre und werden auch weiterhin in Kontakt bleiben. Wie man beim Abschiedsspiel sehen konnte, ist er immer noch fit. Es war aber auch die richtige Entscheidung. Wie er als Freund ist, ist er auch als Fußballer. Er ist ehrlich, freundlich, hilfsbereit und auf ihn ist Verlass. Er ist zwar nicht so lange beim ASC, dennoch machen sie ein Abschiedsspiel für ihn. Dies ist schon ein Zeichen, was für ein super Junge er ist. Sowohl fußballerisch als auch menschlich lässt er eine große Lücke beim ASC zurück. Wir müssen sie mit andern Leuten füllen. Aber ihn eins zu eins zu ersetzten, ist nicht möglich. Wir müssen als Mannschaft diese Lücke schließen."

Sascha Rammel (Lüner SV): "Die Lücke ist doch schon ziemlich groß, die er in verschiedenen Bereichen hinterlässt. Man verliert einen großen Sportsmann. Auf der anderen Seite kann ich die Entscheidung verstehen. Wenn man sich einen Zeitpunkt auf diesem fußballerischen Niveau aussuchen könnte, gibt es mit dem Aufstieg in der Oberliga keinen besseren Zeitpunkt. Man hätte es sich nicht besser malen können. Bugri ist ein ruhiger, offener und bodenständiger Typ. Ich kenne keinen Menschen, der negativ über Francis sprechen würde. Er ist ein herzensguter Mensch, der immer ein offenes Ohr für einen hat. Er ist ein Typ, mit dem man einfach mal ein Bier trinken gehen will. Auf dem Platz kann er auch schon mal hinlangen und er besitzt definitiv Führungsqualitäten. Mit seiner ganzen Erfahrung und Qualität geht er vorne weg."


Patrick Owomoyela: "Er hätte schon viel früher aufhören müssen. Er ist ein super Typ. Ich kenne ihn seit rund 14 Jahren, da war er ein Riesentalent und gerade auf dem Weg zum Profi. Ich habe natürlich auch seinen Weg verfolgt, der leider auch mit ein bisschen Pech verbunden war. Aber er war dem Fußball immer verbunden. Francis ist ein Mensch, den man einfach nur gern haben kann, deswegen sind wir auch so lange Freunde geblieben. Es ist natürlich schade, wenn solche Leute aufhören zu kicken, aber er wird schon einen andern Weg finden. Für mich ist er so ein Typ wie Mehmet Scholl. Er ist unheimlich clever, technisch sehr versiert und ein kleines Schlitzohr. Natürlich ist er nun auch erfahrener geworden und er hat seinen Spielstil ein bisschen geändert, doch alles in allem war er immer ein großer Kicker und hatte immer ein Auge für den Mitspieler."

Dimitrios Kalpakidis (Spielertrainer BSV Schüren): "Man hat sich jetzt nun drauf vorbereiten können. Ich finde es echt emotional und traurig, weil wir einen Typen verlieren, der aufgrund seiner Fitness definitiv noch weiterspielen könnte. Das Privatleben lässt es einfach nicht mehr zu. Ich selbst mache mir auch tierisch Gedanken, da wir alle irgendwo aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Dann ist es auch für uns bald zu Ende. Deswegen hat man da immer eine kleine Träne im Auge. Für meinen Kumpel Francis freue ich mich, dass er seinen Abschluss gefunden hat. Dies gehört zum Leben und zum Sport dazu. Irgendwann konzentriert man sich auf andere Tätigkeiten. Er war der sachliche und ruhige Typ auf dem Platz, der das Spiel immer kontrolliert hat. Egal wie hektisch das Spiel war, er konnte es beruhigen. Wir haben stets auf ihn geschaut, wenn er Ruhe ausstrahlte, dann wussten wir, dass alles im Lot ist. Er war eben eine Führungsperson. Ich glaube, dass man keinen besseren Abschied haben kann. Er hat alles erlebt. Er hat Champions League und UEFA Cup gespielt und am Ende seiner Karriere hat er mit Freunden im Dortmunder Raum gekickt. Durch den Oberliga-Aufstieg mit dem ASC hat er den ersehnten großen Erfolg für den Dortmunder Fußball geschafft. Damit hat er sich belohnt und daher gibt es kein schöneres Ende."

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