Anstatt der obligatorischen Bierdusche gab es aufgrund der verpassten Meisterschaft zwar nur eine Wasserfontäne für den Funktionär, dennoch herrschte Partystimmung. "Das ist unser Verein, das ist Kray", strahlte Oberholz.
Doch er wurde schnell wieder von der Realität eingeholt. Denn die Personalie Karsten Hutwelker war DAS Thema an diesem Wochenende. Der Trainer, der Ostern erst seinen Vertrag an der Buderusstraße verlängert hatte, geht nun doch und zwar zum FC Carl Zeiss Jena. Beim Regionalligisten soll er in den kommenden beiden Jahren sowohl Co-, als auch U23-Coach werden. Die Ostdeutschen hatten den Wechsel bereits verkündet, obwohl Hutwelker dort noch nicht unterschrieben hat.
Decker: "Der Zeitpunkt war mehr als unglücklich"
Nichtsdestotrotz war der Frust der Verantwortlichen wie auch der Anhänger groß, weshalb "wir den Vertrag auch sofort in beiderseitigem Interesse aufgelöst haben", berichtete Fabian Decker. Der Teammanager schob erklärend nach: "Ja, Karsten hatte eine Ausstiegsklausel, aber der Zeitpunkt seiner Entscheidung war mehr als unglücklich."
Derselben Meinung war sein bisheriger Assistent und aktuelle Chef-Coach des FCK, Deniz Tahirovic: "Ich habe viel von Karsten gelernt, aber zwei Spieltage vor Schluss ist das nicht okay."
Unverständnis bei Lizenzvergabe
Oberholz fand derweil deutlichere Worte: "Wir halten Vagabunden nicht auf. Er erwartet 100-prozentige Zuverlässigkeit seiner Spieler und dann so etwas. Aber es muss jeder selbst wissen, wie er sich verkauft."
Auf Unverständnis stößt in Kray auch die Entscheidung des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV), der nach Angaben des SV Hö.-Nie. dem Dorfklub aus Kalkar die vorläufige Lizenz unter Auflagen erteilt hat. Decker: "Wenn dem so ist, werden wir Klage einreichen, denn dort gibt es keine Jugendabteilung, die allerdings Vorschrift ist. Wir lassen den Fall nun von unserem Rechtsanwalt prüfen."