Nach dem blamablen Auftritt gab es erstmals Pfiffe gegen die Mannschaft - und Trainer Martin Schmidt stellte die Charakterfrage. RS sprach mit Teammanager Engin Yavuzalsan über die Situation am Badeweiher.
Engin Yavuzaslan, Trainer Martin Schmidt hat das Ende der Schonzeit ausgerufen. Sehen Sie die Lage ähnlich? Wir sind an dem Punkt angekommen, wo die Jungs ihr Limit erreicht haben. Aber uns war von Anfang an klar, dass es schwer für uns wird. Deshalb ist das keine Schock-Situation für mich. Wir müssen einfach noch mehr machen als alle anderen, wenn wir bestehen wollen.
Inwiefern nehmen Sie die Mannschaft nun in die Pflicht? Wenn die Mannschaft alles gibt, dann macht den Spielern in Hüls auch keiner einen Vorwurf. Wer in der Oberliga spielen will, der muss jetzt zeigen, dass er aus diesem Loch herauskommen will. Aber anderswo ist der Druck noch viel größer als beim VfB Hüls. Vielleicht gelingt uns ja auch ein Erfolgserlebnis, dann ist plötzlich alles wieder viel einfacher.
Hat der Verein denn die Möglichkeit im Winter personell nachzulegen? Ja, und das werden wir in Absprache mit dem Trainer auch tun. Fakt ist aber, dass wir nur einen Bezirksliga-Etat haben. Zum VfB Hüls braucht keiner zu kommen, der des Geldes wegen Fußball spielt, der soll ein paar Kilometer weiter sein Glück versuchen. Wir brauchen keine Schönwetter-Fußballer, sondern Jungs mit Charakter, die sagen "Geil, Abstiegskampf, da bin ich dabei."
In der letzten Pressemitteilung wurde von Äußerungen gesprochen, die "Interpretationsspielraum zulassen" würden. Droht dem Verein, dass Sie oder Martin Schmidt persönliche Konsequenzen ziehen? Ich kann nur für mich sprechen. Und ich bin der allerletzte, der wegrennt. Wer mich kennt, der weiß, dass ich die schwierigen Aufgaben am liebsten mag.