TuRU Düsseldorf

Eklat nach der Pressekonferenz

Miguel Lopez Torres, einzige Spitze in TuRUs 4-1-4-1-System, hing oftmals in der Luft und sorgte in der Offensive für die wenigen Möglichkeiten der Landeshauptstädter. Die Möglichkeiten seine Mitspieler einsetzen, eines der größten Stärken des Spaniers, bekam er meist gar nicht erst. Die Doppel-Acht aus Ahmet Isiklar und Robert Norf agierte bisweilen zu hektisch und unkonzentriert, die Außenpositionen waren zu selten besetzt.

Der einzige TuRU-Spieler, der aus dem Mittelfeld heraus irgendwelche Akzente setzte war Gianluca de Meo. Der Flügelflitzer, der zu Saisonbeginn aus der Jugend des Stadtrivalen Fortuna an die Feuerbachstraße gewechselt war, sorgte mit seiner Schnelligkeit und Dribbelstärke für Torgefahr, musste jedoch wegen muskulärer Probleme in der Kabine bleiben. Der für ihn eingewechselte Jonas Hergesell fand hingegen überhaupt nicht ins Spiel und schaltete in einigen Angriffssituationen oftmals ab.

„Der Trainer hat angeordnet nicht mehr hintenrum zu spielen, stattdessen kamen nur lange Sachen. Wir konnten keine Bälle behaupten“, kritisierte Heinz Schneider, der erste Vorsitzende der TuRU, die Ausrichtung des Teams. Von der spielerischen Stärke der Vergangenheit ist kaum noch etwas zu erkennen. Der Abgang von Mittelfeldregisseur Sebastian Schweers wiegt im Offensivspiel des Vorjahreszweiten offenbar immer noch einfach zu stark.

Das Mittel der langen Bälle aus dem Halbfeld war gegen eine hochgewachsene, tiefstehende Homberger Defensive zum Misserfolg verurteilt. Die Einwechslung von Engin Cicem, der unter der Woche bei der Partie gegen den PSV Wesel-Lackhausen mit seinem Tor noch Matchwinner gewesen ist, kam viel zu spät. Aber Schneider sah auch etwas hoffnungsvolles: "Das einzige Positive, was wir aus diesem Spiel mitnehmen können, ist, dass wir mittlerweile über 90 Minuten genug Kraft haben." Wirklich Moral bewiesen die Landeshauptstädter gegen den VfB Homberg jedoch nicht. Einzig die zentrale Defensive um Kapitän Bernd Willems, Adnan Karabas und Tobias Lippold funktionierte beinahe einwandfrei.

Nach der Pressekonferenz kam es jedoch noch zum Eklat.: TuRU-Coach Frank Zilles, der unter Kritikern ohnehin als dünnhäutig gilt, schrie den Vereinsvorstand während eines Analyse-Gesprächs an ("Wenn ihr es besser könnt, dann macht es doch alleine.") und verließ augenblicklich den Saal.