Nach der 0:3-Niederlage saß bei SVS-Coach Holger Aden der Stachel tief. Denn mit einem 1:0-Auswärtssieg schnappte Westfalia Herne den Rot-Weißen noch den rettenden Platz 16 weg. "Ich frage mich, ob Bielefeld II alles gegeben hat. Das finde ich charakterschwach", erklärte Aden am Sonntag mit Blick auf das Ergebnis zwischen der DSC-Reserve und dem SCW.
Die Bielefelder wollen sich aber nichts nachsagen lassen: "Der Mannschaft Charakterschwäche zu unterstellen, ist eine Frechheit", findet DSC-Nachwuchschef Armin Perrey und nimmt die Truppe von Daniel Scherning in Schutz. Er sei bei der Teambesprechung mit in der Kabine gewesen und die Arminen-Reserve habe sich dort intensiv auf einen Sieg eingeschworen. "Die Jungs hatten sich für das letzte Saisonspiel unheimlich viel vorgenommen und wollten das Spiel unbedingt gewinnen", ist sich Perrey sicher. Warum es nicht geklappt hat? "Herne war ein extrem motivierter Gegner und sehr gut auf uns eingestellt. Die standen sehr tief und haben auf Konter gelauert. Wir haben einfach keine Mittel gefunden, um den Riegel zu durchbrechen", berichtet der Sportliche Leiter des U17-bis U23-Bereichs. Özbicerlers Treffer aus der Distanz stellte den Spielverlauf dann fast auf den Kopf, denn Bielefeld hatte mehr Spielanteile.
Auch Jörg Silberbach, Trainer von Westfalia Herne, hatte in seiner Analyse ein ähnliches Fazit gezogen. "Bielefeld hatte etwas mehr vom Spiel. Wir haben defensiv gut gestanden, das hat den Ausschlag gegeben. Onur Özbicerlers Schuss aus 25 Metern war ein Ding der Marke Traumtor."
Damit sollte das Thema dann auch beendet sein. In Schermbeck laufen längst die Planungen für die Westfalenliga. Und beim SVS waren sich auch alle einig: Abstiegen ist der Sportverein nicht am 34. Spieltag in Sprockhövel.