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Der schöne Schein am Heidewald

FC Gütersloh: Der schöne Schein am Heidewald
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Oberligist FC Gütersloh ließ seine Anhänger in dieser Saison schon des Öfteren leiden, seit einer Woche steht das Stimmungsbarometer aber im grünen Bereich.

Wie schnelllebig der Fußballalltag auch im (gehobenen) Amateurbereich ist, zeigte ein Blick ins Gütersloher Heidewaldstadion am Mittwoch vor einer Woche. Kaum war die Partie des FCG gegen Westfalia Rhynern beendet, da herzten sich Spieler und Trainerteam gegenseitig und vom Großteil der nur noch 367 anwesenden Zuschauer im Heidewaldstadion purzelten Felsbrocken der Erleichterung herunter.

Wohin schlägt das Pendel?

Mit 1:0 bezwangen die Ostwestfalen Westfalia Rynern und feierten somit ihren ersten Heimsieg in dieser Saison. "Riesig erleichtert", fühlte sich Manager Ronald Maul im Anschluss. Nur zwei Wochen zuvor schienen sich besagte Felsbrocken symbolisch auf die Füße der FCG-Spieler gelegt zu haben. Die Gütersloher verloren sang- und klanglos nach einer Nicht-Leistung das Heimspiel gegen Konkurrent Neuenkirchen mit 0:3. "Das war eine absolute Bankrotterklärung. Ich muss mich bei den Zuschauern entschuldigen, dass sie überhaupt 90 Minuten durchgehalten haben. Ich bin von der Mannschaft und von mir komplett enttäuscht", war FCG-Coach Holger Wortmann nach Spielschluss fassungslos.


Himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt - einen Gefühlszustand zwischen den Extremen kann der FC Gütersloh in dieser Saison offenbar nicht herstellen. Die mit hohen Ansprüchen - insbesondere an sich selbst - in diese Spielzeit gestartete Mannschaft wirkte noch nach dem Neuenkirchen-Spiel wie ein Absteiger, drei Wochen später scheint die Gütersloher Fußballwelt nun wieder in Ordnung zu sein. Die Spezialisten für Auswärtsspiele auf Kunstrasen fuhren mit dem 1:0 in Sprockhövel bereits den vierten Auswärtssieg auf diesem Untergrund ein. Wohin also schlägt das Pendel beim FCG?

Der Ex-Geheimfavorit

Dass das Team von Holger Wortmann, das einige vor der Saison sogar als Geheimfavoriten für die Spitzenplätze auf dem Zettel hatten, mit den Siegen gegen Rhynern und Sprockhövel erstmals in dieser Saison zwei Erfolge in Serie einfuhr, sollte durchaus mahnend erwähnt werden. Zehn Punkte hat sich der FCG nun von der Abstiegszone entfernt und kann angesichts von neun verbleibenden Ligaspielen zumindest deutlich entspannter als zuletzt die Restserie antreten. Gleichwohl sollten die Verantwortlichen um Wortmann und Maul weiterhin der selbst auferlegten Demut folgen, die insbesondere Wortmann vor Beginn der Spielzeit gebetsmühlenartig eingefordert hatte.


Torjäger Manuel Eckel, der trotz großer und oftmals auch berechtigter Kritik der mit Abstand beste Torschütze im Team ist, fehlt aufgrund eines Bruchs im großen linken Zeh noch einige Wochen. Erst 25 Treffer hat Gütersloh in 25 Ligaspielen erzielt, das ist nach Schlusslicht Gievenbeck nicht nur der zweitschlechteste Wert der Liga, sondern gibt Anlass zur Sorge für alle FCG-Fans und -Verantwortlichen. Zudem spielen Leistungsträger der Vorjahre (Lennard Warweg, Stephan Eggert, Pascal Röber) sowie viele der fast durchgehend hoffnungsvollen Neueinkäufe (Michael Joswig, Stefan Parensen, Yakup Akbayram, Semih Aktas, Martin Fuhsy) weit unter ihren Möglichkeiten.

Der worst case wird wohl abgewendet

Nicht gerade rosige Aussichten also für Wortmann, der als sportlich Verantwortlicher den worst case eines Abstiegs verhindern wird, dann aber wohl wie so oft in den Vorjahren erneut nach einem personellen Umbruch eine runderneuerte Mannschaft aufbauen muss. Mal wieder steht der FC Gütersloh an einem Scheideweg, und das hat mittlerweile Tradition rund um den Heidewald. "Im letzten halben Jahr haben wir als Mannschaft unglaublich viel Pech gehabt. Es war nicht einfach, damit auf dem Platz und außerhalb umzugehen", äußerte sich Lennard Warweg zuletzt nachdenklich. Die entbehrungsreiche Saison soll aus Sicht der Gütersloher dennoch letztlich ein versöhnliches Ende nehmen.

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