Nicht nur der Verweis für HSV-Trainer Sven Heinze sorgte bei den Hammern für Stirnrunzeln, auch die Entscheidung des Unparteiischen, einen Handelfmeter gegen die Gastgeber zu verhängen. „Für mich war das kein Elfmeter, ich habe den Ball eher an die Brust als an den Arm bekommen, aber das Schiedsrichtergespann hat wohl etwas anderes gesehen“, erklärte der „Schuldige“ Oliver Glöden.
„Sogar Markus Merk hat bei sky erklärt, dass es in so einer Szene keinen Strafstoß gibt“, bot sich Sebastian Krug als Nachhilfelehrer für Altgeld an. „Der Arm war am Körper, das ist genauso, als wenn der Ball dann an den Oberkörper geht. Aber die Schiedsrichter in der Oberliga sind mir jetzt schon öfter negativ aufgefallen und der heute war ganz schwach.“
Wie auch Glöden freute sich Krug natürlich, dass diese Situation letztlich ohne Auswirkung blieb. „Den hat Kuschi super gehalten“, gaben beide Feldspieler unisono zu Protokoll.
Der Hammer Schlussmann war dann auch so etwas wie der „Matchwinner“, wenn solch ein Titel bei einem 0:0 vergeben werden darf. „Ich habe mich nicht explizit vorbereitet und über die Vorlieben möglicher Erkenschwicker Elfmeter-Schützen informiert.“ Es war vielmehr die Erfahrung, die dem 33-Jährigen half. „Beim Beobachten des Anlaufwegs habe ich die Ecke geahnt“, berichtete Alexander Kuschmann.
Müller zwar kein Spieler mehr - aber Sportlicher Leiter!
Lars Müller, am letzten Montag entlassener Trainer, wird nicht mehr als Spieler in Hamm in Erscheinung treten. "Das ist in unserer Situation das Sinnvollste", meinte Jens Heusener, Fußball-Abteilungsleiter der Hammer SpVg. Der Ex-Profi bleibt dem Verein aber durchaus erhalten - und zwar als Sportlicher Leiter, wie am Sonntagabend bekannt wurde.
Im Gästeblock ging es zwischenzeitlich etwas heißer her (RS-Foto: Redemann).
Als Niemöller seinem „verbannten“ Kollegen Heinze moralische Unterstützung gab , freute sich Hamms Pressesprecher: „Dafür bekommst du einen Kaffee extra“, lud Matthias Dröge den Erkenschwicker Coach auf weiteres ein Heißgetränk im VIP-Raum der Hammer SpVg ein.
Generell sah es am Sonntag so aus, als würden sich Hammer und „Schwicker“ gut verstehen. „Seht mal zu, dass ihr noch ein paar Punkte bis Weihnachten sammelt, damit ihr da unten rauskommt“, ließ Niemöller noch ein paar warme Worte an der Jürgen-Graef-Allee, bevor er sich auf den Heimweg machte.
Heinze spielte den Ball zurück und verteilte ein Kompliment an die „sympathische Truppe“ vom Stimberg. Gegen diese Mannschaft, die am Wochenende zuvor noch Wattenscheid mit 5:0 überrollt hatte, hatte sein Team mit „Einstellung, Kampf und Leidenschaft“ überzeugt. Mit diesen Primärtugenden sei es der HSV auch gelungen, „die Euphorie der Erkenschwicker zu stoppen.“
Nun kommt der Hammer SpVg das spielfreie Wochenende allerdings gerade recht: „Im taktischen und spielerischen Bereich haben wir noch Defizite“, machte Heinze klar, worauf er in den kommenden Trainingseinheiten Wert legen wird.