Eine besondere Note bekam die Premiere auf der Bank der „Ersten“ durch Schiedsrichter Thomas Altgeld. Der schickte Heinze nach gut einer Stunde nämlich auf die Tribüne, die ja soetwas wie den größten Stolz des Vereins darstellt. Der „Exil-Coach“ konnte sich über die Entscheidung des Unparteiischen allerdings nur wundern: „Ich vermute mal, dass der Schiedsrichter mir einen Kommentar eines Spielers oder eines Betreuers zugeordnet hat. Er hatte mich zuvor schon einmal verwarnt, aber so oder so ist kein einziger Satz gefallen, für den man jemanden auf die Tribüne schicken muss“, schüttelte der 34-Jährige den Kopf.
Trainerkollege Magnus Niemöller sprang Heinze bei: „Es war schade, dass Sven auf die Tribüne musste“, fand auch der ESV-Coach die Maßnahme des Referees befremdlich und gab zu bedenken: „Dann müssten die Spieler für das, was sie auf dem Platz mitunter von sich geben, ja eine Gelbe Karte nach der anderen bekommen.“
Davon gab es im „Kampfspiel“ (Niemöller) auch so genug, meist auf Seiten der Gastgeber, die so recht aber nicht wussten, was sie mit dem 0:0 anfangen sollten. Schließlich hatte Erkenschwick die klarste Möglichkeit, als Sebastian Westerhoff zu einem fragwürdigen Handelfmeter antrat, aber an Alexander Kuschmann scheiterte (53.). Auch Stefan Oerterer hatte noch eine Hunderprozentige, den Rechtsschuss parierte Kuschmann mit einer Fußabwehr (87.).
Aber auch für Hamm gab es Gelegenheiten, den von Heinze zitierten „Lucky punch“ zu setzen: Im Strafraum scheiterte Gianluca Greco aber gleich zweimal (66., 81.) aus aussichtsreicher Position. „Dafür habe ich Gigi eigentlich eingewechselt, damit er so einen dann mal macht“, ärgerte sich Heinze über die mangelnde Durchschlagskraft. Dafür überzeugte die Defensive der „Rothosen“ umso mehr. Heinze hatte etwas umgestellt, so rückte HSV-Kapitän Pascal Harder aus der Innenverteidigung auf die „Sechser“-Position.
Ob Niemöller auch diesen Schachzug vorausgeahnt hatte? Akribisch vorbereitet hatte er sich in jedem Fall. „Wir haben uns über das System, das die Reserve-Mannschaft in der Landesliga spielt, informiert“, berichtete der Trainer der Gäste und hatte das 4-2-3-1 der Hammer schon erwartet.
Heinze hingegen gab zu, dass das Kribbeln vor seiner Feuertaufe etwas größer war, als noch am Sonntag zuvor, als er die U23 gegen Eintracht Ahaus betreut hatte: „Die Erste Mannschaft steht natürlich viel mehr im Fokus, deshalb war die Anspannung auch größer.“
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