Hecker prescht mit einer Idee voran, die zu hitzigen Diskussionen führen wird. Er fordert im DFB-Pokal eine Wildcard für alle Pokal-Sieger auf Lebenszeit. Was sich der ehemalige Kult-Torwart, der 1990 zum Handballer des Jahres gewählt und mit dem TUSEM dreimal Deutscher Meister (1986, 1987, 1989), dreimal DHB-Pokalsieger (1988, 1991, 1992) wurde sowie 1989 den Europapokal der Pokalsieger gewann davon verspricht, erklärt der 53-Jährige im RS-Interview.
Stefan Hecker, meinen Sie das ernst, allen DFB-Pokal-Gewinnern eine Wildcard auf Lebenszeit auszusprechen? Natürlich. Niemand würde etwas verlieren, sondern alle würden gewinnen. Vor allem die Fans, die die traditionsreichen Namen lieben, aber auch der Pokal selbst, der dadurch viel attraktiver wird. Die Idee wird in anderen Sportarten, wie beim Golf oder im Tennis, bereits praktiziert und ist oft das Salz in der Suppe. Selbst in meiner Heimatsportart, dem Handball, gibt es mittlerweile ein Wildcard-Turnier, um sich noch für die Champions League zu qualifizieren.
Kritiker können sagen, dass der Wettbewerb dadurch an Attraktivität verliert. Das Gegenteil ist der Fall. Die Gefahr einer Entwertung des Pokals ist allein schon durch die begrenzte Anzahl der DFB-Pokalsieger nicht zu befürchten. Bis heute gibt es nur 22 von insgesamt ca. 19.000 deutschen Klubs, denen es gelungen ist, Pokalsieger zu werden. Die meisten davon spielen ohnehin in der Bundesliga und sind automatisch qualifiziert.
Der ETB hat den Cup 1959 gewonnen. Ist das Eigennutz? Bedingt. Es geht aber eben nicht nur um den ETB. Es wäre auch etwas Tolles für Uerdingen, Kickers Offenbach oder unseren Nachbarn RWE. Vereine in denen heute immer noch hervorragende Arbeit geleistet wird, die aber in den unteren Ligen abgetaucht sind. Ihnen fehlt die großen Bühne, um sich aus sich selbst heraus finanzieren zu können. Hier würde die Wildcard Wunder bewirken, ohne dass jemand Einbußen zu fürchten hätte. Im Gegenteil, klangvolle Namen machen den Cup nur wertvoller. Tradition sichert die Zukunft.