Die wichtigste Frage: Bleibt „Lakis“ dem Verein als Hauptsponsor erhalten? Direkt nach dem Scheitern am Essener „Uhlenkrug“ hatte der Präsident den Aufsichtsrat darüber informiert, dass das Gremium einen Nachfolger für seinen Posten suchen solle.
Verständlich, denn der Unternehmer hat keine Lust mehr, in vorderster Front die Prügel einzustecken. Den Krefeldern kann es allerdings egal sein, wer Vorsitzender ist. Wichtig ist, dass „Lakis“, der sich momentan abschottet und nicht zu erreichen ist, weiter für die wirtschaftliche Unterstützung sorgt.
Diese Entscheidung muss schnell getroffen werden, schließlich muss der KFC in spätestens drei Wochen die Vorbereitung auf die neue Saison in der Oberliga Niederrhein aufnehmen. Doch solange die Personalie "Lakis" nicht geklärt ist, kann auch kein Trainer oder Spieler an der Grotenburg unterschreiben.
In der aktuellen Hängepartie sieht Coach Ronny Kockel (noch) kein Problem. „Herr ‚Lakis’ würde dem Verein niemals schaden. Er wird vielleicht nur in einer anderen Funktion weitermachen.“ Kockel hat bereits mit dem „Boss“ gesprochen und ihm sein Konzept im Falle einer Vertragsverlängerung vorgestellt. „Ich würde gerne weiter machen. Aber dann möchte ich auch meine Vorstellungen umsetzen. Aus der aktuellen Mannschaft möchte ich nämlich nur noch neun Mann behalten.“
Für 2.000 Euro im Hotel eingecheckt
Der Rest kann unter Kockel folglich gehen. Kein Wunder, schließlich hat die Truppe gegen Kray erbärmlich versagt. „Wir haben beide Spiele vollkommen zurecht verloren“, nimmt Kockel kein Blatt vor den Mund. „Der Knackpunkt waren die vier Roten Karten gegen uns, aber sie waren berechtigt. Die Jungs haben ja förmlich darum gebettelt.“
Dabei hatte der Verein alles unternommen, die Akteure auf das Endspiel einzustimmen. Kockel: „Wir waren für über 2.000 Euro im Hotel, die Spieler haben Infusionen zur Regeneration erhalten und wir haben eine Video-Analyse gemacht. Was ist der Dank? Die gleiche Scheiße wie in der Saison.“
Kockel: "Das ist lächerlich"
Einmal in Fahrt gekommen, legt Kockel nach: „Unsere hochbezahlte Mannschaft lässt sich von 20-Jährigen, die für 200 Euro spielen, die Butter vom Brot nehmen. Unsere Spieler wollen wie Profis behandelt werden, benehmen sich aber wie die untersten Amateure. Das ist lächerlich.“
Lächerlich waren die Auftritte des KFC mit Sicherheit, deshalb ist der Zorn Kockels verständlich. Deswegen spricht er die Missstände jetzt auch offen an: "Uns fehlt die Qualität. Wir hatten einen 30 Mann starken Kader, darin aber zu viele Mitläufer. Zu allem Überfluss waren sich die Jungs dann auch nicht grün. Die Schubserei mit Orhan Özkaya war ja nicht der einzige Vorfall. So kann es nicht weitergehen, deshalb werden wir auf jeden Fall einen Schnitt machen."
Warum Uerdingens Spielführer Ersan Tekkan ebenfalls von "Versagen" und "Dummheit" spricht, lesen Sie auf der zweiten Seite!