Der stellvertretende Vorsitzende des VfB Homberg erlitt vor einem Monat urplötzlich einen Herzinfarkt. „Ich bin morgens aufgestanden, hatte ein starkes Brennen in der Brust, Angstzustände und bin zum Glück sofort ins Krankenhaus gefahren“, erinnert sich der 43-Jährige nur ungern.
Grafs großes Ziel:„In Rhynern dabei zu sein“
Nach der folgenden Katheteruntersuchung bekam Graf die niederschmetternde Diagnose. „Den Infarkt habe ich zwar ohne Schaden überstanden, aber die Ärzte stellten fest, dass eine Aorta fast geschlossen war.“ Konsequenz: Graf musste sich am 23. April einer Operation unterziehen, bei der Bypässe gelegt wurden, um die Blutzufuhr zum Herzen wieder zu gewährleisten. Den Eingriff er hat gut überstanden und befindet sich seit vergangenen Dienstag für drei Wochen in der Reha in Essen-Kettwig. „Die Genesung verläuft ordentlich“, erholt sich der Familienvater von den Folgen der stundenlangen Operation. „Mein Akku ist derzeit zwar noch unter Null, aber ich habe ein großes Ziel: Ich würde unser letztes Auswärtsspiel in Rhynern gerne begleiten. Ob das realistisch ist, weiß ich aber noch nicht.“
Bungart und Hillebrandt übernehmen die Aufgaben
Bis Graf wieder auf den Beinen ist, haben Klubchef Thomas Bungart und der Sportliche Leiter Frank Hildebrandt seine Aufgaben Beim VfB übernommen. Für Bungart ist die Doppelbelastung zwar Stress, aber „bis er wieder völlig gesund ist, soll er dem VfB ja keine Beachtung schenken. Die Gesundheit geht klar vor“. Wie ernst es um Graf stand, zeigt die Tatsache, dass sich der sympathische Tausendsassa nicht einmal mehr für die Ergebnisse seines VfB in den vergangenen Wochen interessierte: „Ich wollte nur überleben.“ Manchmal wird eben die schönste Nebensache der Welt zur absoluten Nichtigkeit.