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Ahlen: 11. September
Bei Ramsey überwiegt die Wut

11. September: Ahlens Ramsey noch immer fassungslos
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Die US-Amerikaner sind in diesen Tagen begehrte Gesprächspartner. So auch Marcel Ramsey. Der NRW-Liga-Kicker von RW Ahlen ist noch immer fassungslos.

Kein Tag hat die Welt so verändert wie der 11. September 2001. Seit den Anschlägen auf das Pentagon sowie das World Trade Center ist nichts mehr wie es war. Niemand hat die Bilder vergessen, als die Zwillingstürme zusammenbrachen und mehr als 3.000 Menschen unter sich begruben.

Am Sonntag jährt sich der terroristische Massenmord zum zehnten Mal. Auch in der NRW-Liga wird am Jahrestag der Opfer gedacht. Vor allem für die US-Boys Loren Michael Hill, Ryan Callahan (beide TuS Dornberg), Matthew Dallman, Leland Wright (beide SF Siegen) und Marcel Ramsey (RW Ahlen) wird es ein emotionaler Tag, an dem der „König Fußball“ sicherlich in den Hintergrund rückt. „Man wird im Moment in allen Medien wieder an die schrecklichen Ereignisse erinnert“, muss Ramsey derzeit vermehrt an Nine-Eleven denken. „Das war ein Schock für die ganze Welt. Auch wenn es schon zehn Jahre her ist, sind die Bilder immer noch ergreifend und man kann es gar nicht richtig fassen, was dort geschehen ist. Es ist einfach nur traurig.“

Angst um den Vater

Der heute 21-Jährige, der die deutsche wie auch amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, war damals in Deutschland, als er von den Anschlägen erfuhr. Und er hatte Angst. Angst um seinen Vater Thomas. Denn der arbeitete im Schatten der Türme als Lehrer in einem Tennisstudio unweit des Ground Zero. Stundenlang versuchte seine Mutter Erika ihren Mann telefonisch zu erreichen. „Nach einer gefühlten Ewigkeit haben wir ihn dann dran bekommen. Zum Glück hatte er an diesem Tag frei und war nicht in der Nähe“, berichtet Ramsey, der in New Jersey geboren wurde und bereits als Dreijähriger über den großen Teich nach Deutschland gekommen ist.

Jetzt, zehn Jahre nach der Tragödie, hat bei ihm allerdings die Wut über die Trauer gesiegt. Die Wut darüber, dass die sich die verschiedensten Verschwörungstheorien nicht entkräften lassen. Ramsey vermutet: „Die zahlreichen Geschichten von absichtlichen Sprengungen in den Türmen sind schon sehr komisch. Ich würde gerne genauer darüber Bescheid wissen, doch ich denke, dass die ganze Sache nie ganz aufgeklärt werden wird.“

Gegner auf Augenhöhe

Im Gegensatz zu seinen Landsleuten aus Dornberg und Siegen, die am 11. September auflaufen müssen, kann Ramsey die Gedenkfeiern am Sonntag im Fernsehen verfolgen. Denn er hat frei, weil seine Rot-Weissen bereits am Freitag Westfalia Rhynern empfangen. „Und gegen die zählt für uns nur ein Sieg“, ballt der ehemalige Schermbecker, der 2009 Vize-Westfalenpokalsieger mit der U19 des FC Schalke wurde, die Faust: „Zum Start hatten wir fast alle Aufstiegsfavoriten. Jetzt kommen langsam die Gegner, die mit uns auf Augenhöhe sind. Deshalb müssen wir nun einfach anfangen, zu punkten.“

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