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Nach Trainings-Boykott nun Vorstand weg

Erkenschwick: Nach Trainings-Boykott nun Vorstand weg
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Als die Spvgg. Erkenschwick am Sonntag gegen den VfB Speldorf kickte, stand Thomas Czarnetzki zu Beginn der zweiten Halbzeit auf der Tribünentreppe im Stimbergstadion.

Er blickte auf das Gespiele da unten auf dem Rasen und gewährte einen Einblick in seine Vorstellungen über die Zukunft des Fußball-NRW-Ligisten Spvgg. Erkenschwick. Alles lief darauf hinaus, dass zuallererst der Verein immer eine wirtschaftliche Basis haben muss.

Gefunden auf …

Thomas Czarnetzki sprach über den Spagat, den der Verein machen müsse zwischen dem Bereich Leistungssport und Nachwuchsarbeit. Er sprach über das Thema NRW-Liga-Lizenz. Am Dienstag ist Thomas Czarnetzki selbst nach Duisburg gefahren, um den organisatorischen Teil des Antrags zur NRW-Liga-Lizenz abzugeben.

Tags darauf, am Mittwoch, drei Tage nach dem ersten Punktspielsieg des Jahres 2011 der Spvgg. Erkenschwick gegen den VfB Speldorf, ist Thomas Czarnetzki als erster Vorsitzender der Spvgg. Erkenschwick zurückgetreten.

Und das war noch nicht mal der einzige Aufreger dieser Woche. Dienstag hatte die Mannschaft nicht trainiert: Zeichen setzen vor der Vereinsbeiratssitzung am Mittwoch, so Kapitän Thomas Falkowski. Zum vierten Mal habe es verspätete Zahlungen gegeben, „ohne dass es dazu eine Kommunikation gegeben hat“, so Falkowski. Dass aus dem Vorstand Czarnetzki, Geschäftsführer Wolfgang Urbanczyk (gesundheitliche Gründe) und Schatzmeister Pascal Ruddat zurücktreten würden, war der Mannschaft da noch nicht bekannt.

Czarnetzki: „Der Verein ist nicht pleite“

Es gebe keine finanziellen/wirtschaftlichen Gründe für den Rücktritt, das betont Thomas Czarnetzki: „Der Verein ist nicht pleite.“ Wirtschaftlich sei die Saison zu Ende gedacht. Pressesprecher Dieter Lapp sekundiert bei diesem Thema: Allenfalls mit einer kleinen Unterdeckung, eher aber mit einer plus/minus Null-Bilanz sei nach dieser Spielzeit zu rechnen.

Es geht Czarnetzki um andere Dinge. Um Dinge, die „haftungsrelevant“ seien, buchhaltungstechnische Grundlagen aus der Zeit vor seinem Amtsantritt Mitte Dezember 2010. Und er möchte seine Unterschrift nicht für Angelegenheiten hergeben, die er nicht zu verantworten hat, und über die er bei der Übergabe des Vorsitzes nicht informiert worden sei. „Entscheidend für mich ist: Es sind noch Sachen aufzuarbeiten, die Zeit für Neues ist noch nicht gekommen. Das ist, als würde man im Startblock hocken und wird immer wieder festgehalten.“

Erstmal bekommt die Spvgg. einen Notvorstand

Die Stimmung der Vereinsbeiratssitzung, als Czarnetzki seinen Rücktritt bekannt gab, beschreibt er selbst als „gefasst-turbulent. Die einen verstehen’s, die anderen nicht.“ Für den Verein hat er gestern schon wieder weitergearbeitet, will er heute auch wieder, will wie auch Wolfgang Urbanczyk dem Verein weiter beratend zur Verfügung stehen: „Wenn alle haftungsrelevanten Fragen abgearbeitet sind, dann stehe ich wieder zur Verfügung.“ Erstmal aber bekommt die Spvgg. Erkenschwick einen Notvorstand. „So schnell wie möglich“ werde man sich zusammensetzen, sagt der 2. Vorsitzende Frank Hanses, jetzt müsse sich ein Gremium finden.

Hanses stöhnte gestern kurz auf angesichts dieser Woche: „Wir wollten doch in ruhiges Fahrwasser mit dem Verein.“ Darin ist er nun gerade nicht. Die Spvgg. Erkenschwick wird sich nun zwischen den Polen „gefasst“ und „turbulent“ hindurchnavigieren müssen.

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