Im Gegensatz zu den Speldorfern, vermisste MSV-Coach Markus Reiter bei seinem Team über die gesamten 90 Minuten das Engagement. „In Kampfgeist hat Speldorf viel mehr investiert als wir. Natürlich waren es schwierige Platzverhältnisse und wir haben ein bisschen gebraucht, bis wir uns darauf eingestellt hatten. Aber die Niederlage hat damit überhaupt nichts zu tun.“
Am meisten ärgerte den Ex-Profi die Unachtsamkeit nach dem Führungstreffer. „Wir haben in der Woche dauernd davon geredet, wie wichtig die Minuten nach einem eigenen Treffer sind. Und dann passiert uns diese Fehlerkette“, ärgerte sich Reiter. Denn nur zwei Minuten nach dem 1:0 zupfte Tanju Öztürk Speldorfs Stürmer Daniel Boldt im Strafraum am Trikot und es gab völlig zu Recht Strafstoß.
Den verwandelte Tugrul Aydin eiskalt zum 1:1. „Ich war mir sicher, dass ich treffe und habe mir den Ball einfach geschnappt“, strotzte der Torschütze vor Selbstbewusstsein. „Danach war ich mir sicher, dass wir das Spiel auch noch gewinnen.“
Immerhin waren die Speldorfer die klar bessere Mannschaft. Und mit der Einwechslung von Salih Altin bewies Trainer Peter Kunkel ein glückliches Händchen: Das 2:1 machte er selber, das entscheidende 3:1 durch Boldt bereitete er sensationell vor.
„Es war schön, wieder zu spielen“, freute sich Altin, der das letzte halbe Jahr vereinslos war, dass er Spielpraxis sammeln konnte. „Aber es ist nicht allein mein Verdienst, das wir gewonnen haben. Die Mannschaft hat Moral gezeigt und nach den letzten Rückschlägen nicht aufgegeben.“
Kunkel freute sich über den ersten Dreier der Rückrunde. „Es ist mir egal, ob wir verdient oder unverdient gewinnen, hauptsache, wir haben drei Punkte, die uns etwas Schwung geben.“ Dennoch musste er eingestehen: „Es war ein hochverdienter Sieg. Die erste Halbzeit haben wir Einbahnstraßen Fußball gespielt und hätten 5:0 führen können.“
„Die Jungs haben das prima gemacht“, stellte der Coach vor allem den Einsatz seiner Truppe heraus. „Die Abwehr hat gut gestanden, die gesamte Mannschaft toll nach hinten gearbeitet. Alles in allem war es eine geschlossene Mannschaftsleistung.“