Die Werbung des Wettanbieters sorgte bei der Westfalia für Aufregung. RS sprach mit Klaus Möller, Repräsentant Deutschland von "888sport-wetten", und fragte nach, wie er die Situation beurteilt und warum er sich überhaupt für den SCW interessiert.
Herr Möller, was sagen Sie zu den Vorwürfen, dass ihre Werbung illegal sei?
Das, was mit der Westfalia passiert, ist eine große Sauerei. Unser Werbung ist nach einem Urteil des europäischen Gerichtshofes selbstverständlich legal. Weil das europäische Recht über dem Bundesrecht steht, verstehe ich die Aufregung auch nicht.
Dennoch hat der SCW eine Strafandrohung der Bezirksregierung Düsseldorf in Höhe von 10.000 Euro erhalten. Warum?
Unser Anwalt Guido Bongers, der auch den Verein vertritt und in diesem Bereich ein echter Spezialist ist, hat das Schreiben der Bezirksregierung bekommen. Darin werden 10.000 Euro Zwangsgeld angedroht. Aber er hat sofort mit dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen telefoniert. Und weil die Bezirksregierung die Fristen nicht eingehalten hat, hat es einen Aufschub gegeben. Wir haben darauf auch schon reagiert.
Wie?
Westfalia Herne hat ein Eilverfahren bezüglich des Verbleibes des Banners beantragt und gleichzeitig Klage gegen das gesamte Verfahren gestellt. Sollten wir dabei gewinnen, dann wird auch auf Schadensersatz geklagt. Wir sind jedenfalls auf der sicheren Seite, denn die Regierung hat sich einfach dem europäischen Gesetz widersetzt. Aber ich verstehe die Vorgehensweise ohnehin nicht, denn die Bezirksregierung Düsseldorf ist nur in Herne gegen die Werbung. Aber warum darf ein anderer Wettanbieter bei RWO schalten? Oder warum dürfen bei einem Handballländerspiel in der Köln-Arena zwei große Banden mit einem Anbieter stehen? Das ist doch auch der Regierungsbezirk Düsseldorf. Was versprechen Sie sich überhaupt von der Kooperation mit einem NRW-Ligisten?
Die Westfalia liegt mir seit meiner Jugend am Herzen. Und weil Fußballer ohnehin jede Woche Umsatz im Wettmarkt machen, wird über dieser über die Homepage zentralisiert und die Westfalia bekommt etwas vom Kuchen ab. Ansonsten verdienen nämlich nur die großen Klubs. Herne hat das Ziel, in die Regionalliga aufzusteigen. Und der Aufstieg ist nie mehr so leicht wie in der kommenden Saison, wenn die Liga-Reform greift. Dafür benötigt man aber Geld. Deshalb ist unsere Kooperation eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten.