Lange Zeit war klar, dass dieser gefürchtete Tag kommen wird, am Mittwoch war es soweit. Nach 84 Jahren trug der VfB Speldorf nun zum letzten Mal ein Heimspiel im Stadion am Blötter Weg aus. In Zukunft soll das nahegelegene Ruhrstadion als Spielstätte der Mülheimer dienen. Der Grund für den Umzug: Das Stadion ist nicht tauglich für die NRW-Liga.
Die letzte Partie im bald ehemaligen Stadion wollte Speldorf unbedingt gewinnen und begann offensiv. Gerade zu Beginn der Partie hatte die Kunkel-Elf Chancen im Minutentakt, war allerdings nicht clever genug, um diese in Zählbares umzusetzen. Und wie so oft wurden auch die Mülheimer für ihre mangelnde Chancenausnutzung bestraft.
VfB Speldorf: Gunkel – Stankiewicz, Cakiroglu, Hupperts, Scheelen – Flöth, Schütze, Pütters (77. Boldt), Sakalakis (67. Beric) - Tokmak, Hinz. Erkenschwick: Müller – Schurig, Schmidt, Falkowski, Drontmann - Brüggenkamp, Talaga (33. Herold) - Simon, Warncke, - Oerterer (45. Götz), Bockhoff (63. Batman). SR: Lars Bremkens (Recklinghausen). Tore: 0:1 Oerterer (25.), 1:1 Hinz (45., FE). Rote Karte: - Müller (45. Notbremse). Gelb-Rote Karte: Flöth (76. wegen Meckerns) - Brüggenkamp (68., wiederholtes Foulspiel). ZS: 300.
Mit ihrem ersten ernstzunehmenden Vorstoß über die Mittellinie erzielten die Gäste gleich die Führung. Dennis Warncke hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und flankte in die Mitte, wo Stefan Oerterer einnetzte (25.). Auch im Anschluss drückte Speldorf weiter, während Erkenschwick sich auf die Kontertaktik verließ. Kurz vor der Pause dann doch noch der Ausgleich. Speldorfs Thomas Pütters lief alleine auf das Gäste-Tor zu und wurde von Keeper Marcel Müller von
den Beinen geholt. Platzverweis für den Schlussmann und Elfmeter für die Gastgeber, den Christian Hinz sicher verwandelte. Trotz Unterzahl entwickelte sich im zweiten Durchgang ein offenerer Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für Speldorf. In der 68. Minute wurde dann auch noch Erkenschwicks Tim Brüggenkamp mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Doch die Zwei-Mann-Überzahl hielt nicht lange. Speldorfs Christian Flöth sah knapp zehn Minuten später wegen Meckerns ebenso Gelb-Rot. Trotz Vorteil konnte Speldorf kein Tor mehr erzielen, um den knapp 300 Fans den Wunsch, ein letzten Sieg an der Blötte zu sehen, nicht erfüllen.
„Das Unentschieden ist hochverdient und die kämpferische Leistung hat absolut gestimmt“, freute sich Erkenschwicks Trainer Jürgen Wielert. „Zum Schluss hatten wir ja sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß. Das wäre die absolute Krönung gewesen.” Einziger Wermutstropfen für Erkenschwick: Mirko Talaga musste im ersten Durchgang mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Nicht ganz zufrieden war dagegen Peter Kunkel: „Wir haben den Gegentreffer durch einen individuellen Fehler bekommen und haben es anschließend versäumt, unsere Chancen zu nutzen. Wir haben uns nicht gut genug angestellt und hätten mehr über Außen spielen müssen.“