Beide Mannschaften hatten bis dato noch kein Spiel verloren. Das sollte sich auch nicht ändern, denn der MSV kämpfte sich nach einem 0:2-Rückstand in der zweiten Hälfte zu einem 2:2-Unentschieden.
Die Gastgeber legten rasant los. Nach einem Pass von Nikolaj Zugcic hatte Sebastian Hirsch im gegnerischen Strafraum freie Bahn, scheiterte jedoch an einer tollen Fußabwehr von Hernes Keeper Pascal Kurz (3.). Hirsch sollte der Pechvogel der Partie werden, denn er hatte zwei weitere Chancen die Duisburger in Führung zu bringen. In der 18. Minute schoss er nach einer Kopfballablage von seinem Sturmpartner Bünyamin Aksoy knapp am Tor vorbei. Zwei Minuten später lief der 20-Jährige ideenlos in den Torwart rein. „Davon muss er einen machen“, ärgerte sich MSV-Trainer Markus Reiter „Aber uns fehlt noch ein bisschen die Erfahrung. Ein cleverer Stürmer hätte in den Eins-gegen-Eins- Situationen variiert.“
Stattdessen lautete der Halbzeitstand 0:2 für die Gäste aus Herne, die eiskalt ihre Chancen nutzten. Eine Flanke von der linken Seite verwertete Stürmer René Lewejohann mit einem Volleyschuss aus sechs Metern zum 1:0 (24.). In der 36. Minute profitierte Mirko Urban von einem Abwehrfehler der Gastgeber. „Wir haben die nötige Konsequenz in der Abwehr vermissen lassen“, resümierte Reiter.
Und er bewies in der zweiten Hälfte mit der Einwechslung von Harun Celebi ein glückliches Händchen. Der Mittelfeldspieler war erst zwei Minuten auf dem Platz, als er den Ball zum 1:2 im gegnerischen Tor versank (59.). In der 72. Minute probierte er es dann mit einem Weitschuss und platzierte den Ball aus 30 Metern im Kasten der Gäste. „Der Ball hat mich schon von Anfang an geärgert“, sagte Herne-Coach Klaus Täuber über das neue Bundesliga-Geschoss. „Als Torwart sieht man bei solchen Schüssen immer aus wie ein Depp.“ Reiter lobte den Schützen, den er wegen schlechter Trainingsleistung erst einmal auf der Bank gelassen hatte. „Es ist schön, dass er seine Wut so umgesetzt hat.“
Der MSV drängte nach dem Ausgleich auf den Siegtreffer, doch die Abwehr der Gäste blieb standhaft. Die Schlussminuten gehörten dann sogar der Westfalia. Täuber war mit dem Unentschieden zufrieden. „Wir sind die erste Mannschaft, die in Duisburg gepunktet hat.“ Dennoch, ein bisschen ärgerte er sich über die vergebene Führung. „Wir müssen hinten stabiler werden und endlich mal zu null spielen.“